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nach Unsinn, diese Verneinung von Geist, dieser Haß 
vor Plattheit, Phrase, Roheit, Bildungsdünkel, dieser 
Haß vor jeder Bejahung zu sein. 
Aber ach, in der Nähe gesehen (auch wenn in dem 
Lärm und der Pöbelhaftigkeit des Ulkes vieles zugrunde 
ging), in der Nähe gesehen, erschienen diese Dadaisten 
wie kalte Verstandesnaturen, die Trunkenheit mimen, 
wie von der Routine zerfressene, langweilig werdende 
umherziehende Jahrmarktsmenschen, oder um in der 
Sprache der Dadaisten zu reden, wie Dussel aus der Ucker 
mark, die wilde tun bei der Vogelwiese in Kötzschen 
broda oder Copitz, falsche Zigeuner mit schön tätowierten 
Bäuchen, auf denen sie feste, feste, feste Reklame trom- 
* mein, Worte panschen, sich benehmen, als seien sie im 
Rausche herrlichen Blödsinns, als stünden sie wirklich 
im Zenit des endlich eingesehenen Unsinns als des Sinns 
der Welt, und die in Wahrheit ein Tröpflein Ernst, ein 
Weinglas voll echten Schmerz (denn dieser ist da) und ein 
Oxhoft geschäftlichen Schwindels und namenloser stiller 
Verachtung für alle die Geistigen und Ungeistigen in sich 
vereinigen, die hinter dem Jux (dem technisch schlecht, 
trocken, grenzenlos plump gemachten) Jux etwas Schmerz 
liches, Befreiendes, Zukunftsvolles sehen. Heiliger Wol- 
zogen, seliges Ueberbrettel, unsterbliche Elf Scharfrichter, 
ewiger Wedekind, wie glänzt ihr wie Sterne über diesen 
qualmenden Petroleumlampen! Ein törichtes Publikum, 
das sich von den gerissenen dadaistischen Spießerhäupt 
lingen gestern zu lärmenden Kundgebungen mit Hupen 
und Hundepfeifen aufputschen ließ, statt höflich, kalt 
* und grausam diese Nichtskönner schweigend zu richten, 
unterstützte leider den dadaistischen Unfug. Gemachter 
Irrsinn und Clownerie aus Geschäftsinteresse wird durch 
eisige Höflichkeit und Nichthingehen am besten gerichtet. 
Ein im Kot sich wälzender Gassenjunge wird nicht auf 
hören, wenn die Leute stehen bleiben, ihn anspornen 
und ihm Nickel zuwerfen; geh vorüber und wirf ihm keinen 
Nickel zu und er wird von selber aufhören. Dada stirbt 
an dada. Friedrich Kummer.
	        
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