Volltext: Jahresbericht 1919 (1919)

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Jahresbericht 1919 der Zürcher Kunstgesellschaft 
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für die Ausstellung der Gesellschaft schweiz. Maler, Bildhauer und Architekten benützt, 
ım die bisher dort aufgestellten Werke der Sammlung neu zu gruppieren; ebenso mussten 
ı1ach dem Rückzug der «Königstöchter» und des «Lebensabend» der Welti-Saal und nach 
lem Rückzug der «Lucia> und der Ueberweisung des Staufferschen Gottfried Keller- 
Bildnisses der Böcklin-Saal anders angeordnet werden; eine eingreifende Aenderung wurde 
;m Verlauf des Herbstes auch im Hodler-Saal N notwendig. 
Die Erhaltungsarbeiten beschränkten sich auf die Sicherung des Gemäldes 
«Der' Eremit» von F. Oelenheinz, Inv.-Nr. 472, dessen Farbschicht sich vom Grunde zu 
‚ösen begann. Die Arbeit wurde Herrn Jakob Meier übertragen. 
Nach auswärts wurden leihweise an Ausstellungen abgegeben: Zwei Maler- 
bücher mit Ansichten des Zwinglihauses und des Schlachtfeldes von Kappel an die 
Zwingli-Ausstellung, die «Felsige Uferlandschaft» von Gottfried Keller und das Bildnis 
les Dichters von Arnold Böcklin an die Gottfried Keller-Ausstellung der Zürcher Zentral- 
oibliothek; der «Alpaufzug in Meiringen» von Matthias Gabriel Lory, Sohn, in die 
Lory-Ausstellung des Kunstmuseums Bern. 
Kopiert wurden «Frühlings-Erwachen» von A. Böcklin und das Selbstbildnis von 
A. Graff. Anfragen wegen Reproduktion in Zeitschriften oder als Einzelblätter betrafen 
lie Werke: A. Böcklin, Bildnis von Gottfried Keller; F. Hodler, «Heilige Stunde» ; S. Righini, 
<Im Atelier»; O0. Roederstein, «Selbstbildnis», sowie Bilder von R. Koller, E. A. Stückel- 
berg und A. Welti. 
Legat Armin Honegger. Von den gemäss den Bestimmungen des Legates für 
lie Erwerbung von Kopien nach Gemälden der italienischen Renaissance erteilten Auf- 
trägen, die zum Teil noch ins Jahr 1918 zurückgehen, wurde ein einziger erledigt, Alfred 
Neegeli sandte aus Rom seine Kopie nach der «Pietä» des Giovanni Bellini im Vatikan. 
Die Arbeiten von A. Egli, K. Hügin, K. Hosch in Berlin und A. Zubler in Florenz gelangten 
im Berichtsjahr nicht zum Abschluss oder konnten wegen Reise- und Aufenthaltsschwierig- 
keiten gar nicht in Angriff genommen werden. Die Auszahlungen an mit Aufträgen 
jetraute Künstler erreichten den Betrag von rund Fr. 6,300.—-. 
Raumfrage. Die Beiziehung des Landolthauses als Sammlungsgebäude erfüllte 
aicht alle gehegten Erwartungen. Wohl brachte sie willkommene Entlastung von ältern 
Beständen für einzelne Säle des Kunsthauses und gewisse Teile des überfüllten Magazins. 
Die Aufnahmefähigkeit der wenig hohen und mit vielen Fenstern und Türen durchsetzten 
Zimmer beschränkte sich aber auf Werke geringer und mittlerer Grösse von mehr 
intimem Charakter, sodass umfangreichere und grösser angelegte Bilder wie z. B. die 
Kompositionen von: Diday und Calame nach wie vor magaziniert und unzugänglich bleiben 
müssen. Dabei ist der Mangel an Raum für die Sammlung der Schweizer Künstler 
ınserer Zeit gewachsen, Ausstellungsmöglichkeit für Aquarelle und Zeichnungen fehlt 
vollständig, ebenso geeigneter Raum für Skulpturen, nirgends können Schenkungen und 
Neuerwerbungen vor der Einreihung in die Sammlung oder dem in Erwartung besserer 
Zeiten notgedrungenen Verschwinden ins Magazin gezeigt werden, nirgends auch öfter 
angebotene ausserordentliche Leihgaben auf kürzere Zeit, und in der Verwaltung macht 
sich das Fehlen eines jeden Raumes für Konservierungs- und Katalogarbeiten und für 
Aufstellung und Prüfung der Ansichtsendungen immer lähmender geltend. Am Schluss 
des Berichtsjahres waren im Kunsthaus 390, im Landolthaus 245 Werke ausgestellt, 
magazıniert rund 250.
	        
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