Jahresbericht 1947 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Das vom Finanzinspektorat der Stadt Zürich am 4. August 1947 abgeschlossene Revi-
sionsprotokoll über die Doppel-Ausstellung im Kunstgewerbemuseum und im Kunsthaus
meldet:
Einnahmen Fr.. 6483 348.65
Ausgaben » 393 399.34
Einnahmen-Ueberschuß Fr. 254 949.31
Der Einnahmen-VUeberschuß wurde verteilt unter die Oesterreichischen Museen, das
Zürcher Kunsthaus und die Stadt Zürich als Eigentümerin des Zürcher Kunstgewerbe-
museums. Jeder der drei Partner erhielt Fr. 834 983.10. Aus seinem Anteil hatte das Zürcher
Kunsthaus ohne weitere Kompensation durch von ihm eingenommene Eintrittsgelder,
Katalog- und Photographien-Verkauf — Einnahmen, die alle an die Gesamtrechnung ab-
zuliefern waren — während der Dauer der Ausstellung und der Wochen ihrer Vorberei-
tung und Auflösung seinen «normalen» Unterhalt, nebst Heizung und Beleuchtung, und
Aufwendungen für das Personal zu bestreiten. Da sie während der Zeit keinerlei Ein-
nahmen hatte, mußte sie für diese Aufwendungen bei der Stadt Darlehen in Form von
Vorschüssen auf ihren Gewinnanteil aufnehmen, wobei mit der Endabrechnung ein Rest-
betrag von Fr. 483.70 zu ihren Lasten als Schuld an die Stadt sich ergab.
Die durch die Ausstellungsrechnung als «normale Betriebskosten» nicht vergüteten
Leistungen und durch die Ausstellung bedingten Einnahmenausfälle des Kunsthauses wäh-
rend der Vorbereitung, Dauer und Auflösung der Ausstellung, da das Kunsthaus mit Ein-
richtungen und Personal ja ganz in deren Dienst stand, belaufen sich auf Fr. 92 000.
Mit der Zuteilung von Fr. 85 000 aus dem Einnahmenüberschuß ergibt sich als finanzielles
Ergebnis der Ausstellung «Meisterwerke aus Oesterreich» für das Kunsthaus im Berichts-
jahr eine Belastung mit Fr. 7000. Nach Antrag des Stadtrates an den Gemeinderat vom
19. Dezember 1947 machte indessen die Stadt Zürich aus ihrem Anteil am Einnahmenüber-
schuß der Ausstellung dem Kunsthaus eine höchst willkommene Zuwendung von Fr. 30 000,
die allerdings erst im Jahr 1948 überwiesen wurde, aber die Wirkung eines finanziellen
Erfolges der Ausstellung für das Kunsthaus ergab.
In der Betriebsrechnung 1947 betreffen die gegenüber dem Vorjahr neu auf-
tretenden Ausgabeposten von je Fr. 10000 «Inventaranschaffungen» und «Anteil an
[nstallation der Abendbeleuchtung», sowie die Erhöhung des Postens Gebäudeunterhalt um
Fr. 8000, Anschaffungen und Einrichtungen, die durch die Ausstellung «Meisterwerke»
bedingt waren, aber dem Kunsthaus ganz oder teilweise zur weiteren Benutzung verblieben
sind; Mehraufwendungen für Beleuchtung, Heizung, Reinigung, für Versicherungen, Spedi-
tion und Magazin im Gesamtbetrag von Fr. 35 000 ergaben sich mit der Abendöffnung
von Ausstellung und Sammlung und aus der Ausstellung «Musee du Petit Palais» und
Leihgaben Rudier mit ihrem hochwertigen Ausstellungsgut und kostspieligen Transpor-
ten; ihnen stehen über dem Durchschnitt liegende Einnahmen aus Eintrittsgeldern gegen-
über. Mit der Erhöhung der Besoldungen und der Dotierung des Fürsorgefonds um
Fr. 7000 und Fr. 5500 wurde eine seit Jahren empfundene Rückständigkeit gemildert.
Durch die Ansprüche des Betriebes wurde der im Vorjahr dank der Zuwendung
von Fr. 100000 der Kantonalen Regierung aus dem Ergebnis der Interkantonalen
Landeslotterie glücklich wieder hergestellte Betriebsfonds neuerdings auf mehr als
die Hälfte reduziert. Sein derzeitiger Bestand von Fr. 46000 genügt nicht mehr zum