Volltext: Jahresbericht 1968 (1968)

gelangt sind, könnte man doch das graphische Werk des großen Künstlers 
mit einem KEisberg vergleichen, von dem nur ein Teil sichtbar aus dem 
Wasser hervorragt. Doch so schon gibt dieses Werk heute, wo Picassos 
wichtige Bilder kaum mehr in einer Ausstellung vereinigt werden können, 
die einzige Möglichkeit, in einer solchen Veranstaltung den Reichtum der 
Phantasie, der Meisterschaft, der proteischen Wandlungsfähigkeit des 
Künstlers zu verfolgen. Dies mag der Grund sein, warum dieser Schau 
ein außerordentlicher Erfolg beschieden war, wie ihn sonst Ausstellungen 
graphischer Werke kaum aufweisen können. Dazu mag auch beigetragen 
haben, daß es gelang, die fast 1500 Blätter der Ausstellung so zu gliedern 
und zu präsentieren, daß der Besucher nicht allzu sehr ermüdete. Dank 
der finanziellen und organisatorischen Hilfe des Migros-Genossenschafts- 
bundes war es möglich, alle Lehrer des Kantons Zürich zu Führungen 
durch die Ausstellung einzuladen und so wenigstens einen Schritt in der 
Richtung zu tun, von der in der Einleitung dieses Jahresberichtes die 
Rede war. Die Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung wurde von den 
Lehrern überaus stark benutzt, beteiligten sich doch von den 4500 Ein- 
geladenen ungefähr die Hälfte an den Führungen. 
Eine außerordentliche Veranstaltung ganz anderer Art fand im Oktober 
statt: «Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, Mitglieder zeigen ihr Lieb- 
lingskunstwerk aus eigenem Besitz». Die Vereinigung Zürcher Kunst- 
freunde, deren Ziel es ist, aus eigenen Mitteln Werke für das Kunsthaus 
zu erwerben, umfaßt heute infolge der intensiven Leitung durch den 
Präsidenten, Herrn Dr. Willy Staehelin, über 200 Mitglieder. Es war nun 
ein sehr glücklicher Gedanke des Präsidenten, diese Mitglieder aufzu- 
rufen, für einmal aus ihrer Zurückhaltung herauszutreten und für diese 
Ausstellung das Kunstwerk zur Verfügung zu stellen, das ihnen am mei- 
sten am Herzen liegt, das sie zum Beispiel bei einer Feuersbrunst retten 
würden. Mehr als die Hälfte der Mitglieder folgte dieser Aufforderung, 
und so entstand eine höchst anregende Ausstellung mit Werken der ver-
	        
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