figes Motiv — zu einer prägnanten Formel stilisiert. Zwischen diese beiden
gegensätzlichen Gestaltungsweisen legen sich verbindend Partien malerisch
weicher Pinselführung wie im Hintergrund oder gestisch expressiver Pin-
selhiebe wie in der rechten untern Bildecke. Erinnerungen an impressio-
nistisches Sehen einerseits (das Wort ist hier nicht in streng wissenschaft-
lichem Sinn gebraucht), Erinnerungen an Tachismus und Action Painting
andrerseits: Picasso vereinigt in diesem Bild die malerische Erfahrung einer
Zeitspanne, die seinem eigenen langen Leben entspricht; die Gegenüber-
stellung der unter sich verschieden behandelten Bildabschnitte verleiht
der einprägsamen, für Picasso eher ruhigen Komposition Spannung und
Intensität.
Picassos malerisches Werk steht seit dem Zweiten Weltkrieg wiederholt
im Zeichen der Paraphrasen nach Werken älterer Meister. Nach Um-
setzungen von Bildern Grecos, Courbets, Delacroix’, Velazquez’ beschäf-
tigt er sich zu Beginn der sechziger Jahre eingehend mit dem « Dejeuner
sur l’herbe» von Manet. Es wäre verfehlt, in diesen Bildumsetzungen ein
Nachlassen der schöpferischen Inspiration des alternden Künstlers erken-
nen zu wollen. Wie sämtliche Elemente der äußeren Wirklichkeit werden
auch die Meisterwerke älterer Künstler von Picasso zu einer neuen Bild-
wirklichkeit umgedeutet, die ihren eigenen Gesetzen gehorcht. « Partir
d’un tableau de Manet, du Greco, de Cranach, de Courbet ou de Poussin
pour en faire autre chose, est-ce vraiment une autre demarche que l’inven-
tion constante de signes nouveaux pour la figuration de memes objets et
reprendre ä son compte l’ceuvre d’un peintre plus ancien, n’est-ce pas la
traiter comme une chose integree ä la vie, qu’on ne peut pas laisser dormir
et qu’il faut, en quelque sorte, amener ä accomplir son evolution naturelle?
Rien (doit-on croire) ne saurait demeurer inerte une fois venu sous 1l’ceil
ou dans les mains de Picasso. Qu’il transforme dans l’immediat ou se fasse
le t&moin des avantures et des changements que vivent ses personnages,
c’est la m&me imvossibilite qui se manifeste d’accepter d’un Etre ou d’un