Volltext: Jahresbericht 1971 (1971)

Anlaß gab. Auf diese Weise kam eine recht interessante und vielseitige 
Schau zustande, die nicht nur bei der Eröffnung anläßlich des Essens aus- 
gijebig diskutiert wurde, sondern auch während der zwei Wochen, in der 
sie öffentlich zugänglich war, von seiten des Publikums lebhaftes Inter- 
esse fand. Zudem hatte der Vorstand der Vereinigung Zürcher Kunst- 
freunde, aus dem Bedürfnis heraus, auch den Kontakt mit der lebenden 
Kunst zu suchen, einige Schweizer Künstler gebeten, Dekorationen für die 
Tafel zu schaffen. Es war erfreulich, daß eine größere Anzahl von Künst- 
lern spontan bereit war, diese Aufgabe zu übernehmen und so dem Spiel- 
element zu seinem Recht zu verhelfen, ohne das Kunst, in welcher Form 
auch immer, nicht bestehen kann, 
Die letzte Ausstellung des Jahres im großen Saal wurde von der Sektion 
Zürich der Gesellschaft Schweizerischer Malerinnen, Bildhauerinnen und 
Kunstgewerblerinnen bestritten, die alle vier Jahre Gelegenheit hat, im 
Kunsthaus auszustellen. Die Ausstellung war, trotz relativ scharfer Jury, 
sehr vielfältig und enthielt neben den Werken bekannter Künstlerinnen 
einige erfreuliche Überraschungen. 
Neben den besprochenen großen Ausstellungen wurden im Altbau des 
Kunsthauses zusätzlich drei Ausstellungen kleineren Umfanges durchge- 
führt. Am 10. Dezember wurde eine Erinnerungsausstellung an den ver- 
storbenen Zürcher Maler Otto Meister mit einer Ansprache von Professor 
Hahnloser eröffnet. Wie die Leser unserer Jahresberichte wissen, hat Otto 
Meister einen großen Teil seines Vermögens dem Kunsthaus zum Ankauf 
von Gemälden vermacht. Es kommt nicht alle Tage vor, daß ein Künstler 
einem Museum die Möglichkeit gibt, Werke anderer zu erwerben, was 
bei der Eröffnung mit Recht als ein für den Menschen Otto Meister be- 
zeichnender Zug erklärt wurde. Es schien uns eine Ehrenpflicht, den 
Maler Otto Meister, der zu Lebzeiten mit Ausstellungen sehr zurückhal- 
tend war, durch eine umfassende Rückschau auf sein Werk zu ehren. Da- 
bei fanden wir die volle Unterstützung seines Nachlaßverwalters, Herrn
	        
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