eines Unbekannten aus. Auswärtige Kollegen (-innen)
haben uns auch dieses Jahr durch ihr kompetentes Urteil
unterstützt. Professor Pierre Rosenberg, Paris, half bei der
Durchsicht unserer französischen Altmeister mit wert-
vollen Hinweisen. Er war von der Qualität dieser letzten
unbearbeiteten Altmeistergruppe überrascht. Professor
Thomas Da Costa Kaufmann, Princeton-Universität,
scheute keine Mühe, schweizerische, deutsche und hollän-
dische Altmeister zu sichten. Aufschlussreich waren seine
‘konographischen Ausführungen.
Als wissenschaftlich gesichert dürfen jetzt folgende
Werke des 16. bis 18. Jahrhunderts gelten:
Italiener: Czualiere d’Arpino (1568-1640), Studien zum
«Raub der Sabinerinnen» (Rom, Salone dei Conservatori,
1635/40), Z. Inv. A. B. 949/952. Römische Soldaten (Fras-
zati, Villa Belvedere, 1602), Z. Inv. A. B. 950/951. — Studie
zur «Vertreibung aus dem Paradies» (Frascati, Villa Belve-
dere, 1602/3), Z.Inv. A. B. 953. — Studie zur «Gefangen-
nahme Christi» (Rom, Galleria Borghese, 1596/97),
Z.Inv. A.B. 954. — Studie zur «Wiederauffindung der
Wölfin mit Romulus und Remus» (Rom, Palazzo dei
Conservatori, 1596), Z. Inv. A. B. 955. — Figurengruppe mit
zwei Frauen, Z.Inv.A.B. 956. — Bertoja, eigentlich Jacopo
Zanguidi (1544—1574/1619), Sitzende weibliche Figur,
Hand- und Kopfstudien, Z. Inv. A. B. 1623. — Jacopo Palma il
Vecchio (um 1480-1528), Lucrezia, Z. Inv. A. B. 948. — Perino
del Vaga (1501-1547), Thronende Madonna mit Heiligen,
Entwurf für die Johannes-und-Georg-Kapelle im Dom zu
Pisa, um 1534, Z.Inv.A.B. 1624. — Bartolomeo Pinelli
(1781-1835), Il saltarello romano (1809), M 17/21. —
Rastende römische Landleute, 1814, Z.Inv. A. B. 1060. —
Raffaello Sanzio (1483—1520), Figurenstudie für die «Vertrei-
bung des Heliodor» (Vatikan, Stanza d’Eliodoro, um 1511),
Z.Inv. A. B. 940. — Taddeo Zuccaro (1529-1566), Zwei schla-
fende Jünger im Garten Gethsemane (Entwurf für Tafel-
bild in Zagreb), Z. Inv. A. B. 1943/24. — Halbnackter alter
Mann, sitzend, mit nach oben gerichtetem Blick,
Z.Inv. A. B. 1649. — Drei Figuren, Fragment einer grösseren
Komposition (Edinburgh, National Gallerv), Z. Inv. A. B.
1648.
Holländer: Jim Huckuert (1629-1700), 93 Idealland-
schaften aus dem Hackaert-Album 0.13, Z.Inv.A.B.
1-89/93/94/96. — Darid Vinckeboons (1578—1629), Musizie-
rende Gesellschaft in einem Park, um 1608, Z.Inv. A. B.
1918/396. — Anthonie Waterloo (1610—1690), Der Steinbruch,
1654, Z.Inv. A. B. 891.
Deutsche: Daniel Chodowiecki (1726—1801), Beim Augen-
arzt, Baron von Wentzel, 1772, Z.Inv. A. B. 1918/135.
Studienblatt mit drei Figuren, Z.Inv.A.B. 1952/24. —
Albrecht Dürer 14711528), Apollo, Z. Inv. A. B. 941. — Chri-
;tian Gottlieb Geissler, drei Zeichnungen mit Konchylien,
Z. Inv. A. B. 1626-1628. — Christoph Nathe (17531806), Idylli-
sche Landschaft, 1783, Z.Inv.A.B. 1543. — Johann Elias
Ridinger (1698—1767), Bärenjagd in einer polnischen Wald-
zegend, 1721, Z. Inv. A. B. 1050. — Verhoffender Hirsch mit
einer Geweihstange, 1739, Z. Inv. A. B. 1043. — Zwei Stich-
vorlagen mit reissenden Tieren, 1745, Z.Inv.A. B.
1041/1042. — Johann Gottfried Schadow (1764—1850), Lesendes
Mädchen (Abklatsch), um 1800, Z. Inv. A. B. 1942/7.
ByW
VIDEUTLEK
Das Kunsthaus konnte in diesem Jahr das Jubiläum seiner
zehnjährigen Videoaktivitäten feiern. 1980 haben wir
begonnen, Video als künstlerisches Ausdrucksmittel in un-
sere Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit einzubeziehen.
Seit dieser Zeit stellen wir Videoinstallationen aus, zeigen
regelmässig Videoprogramme, laden Videokünstler zur
Präsentation ihrer Werke ein und haben eine Videothek
aufgebaut, die inzwischen auf rund 340 Künstlerbänder
angewachsen ist.
Der Schwerpunkt unserer Neuerwerbungen 1989 lag auf
dem Werk von Gary Hill, neben Bill Viola einer der bedeu-
tendsten Videokünstler der USA. Die sechs angekauften
Bänder ermöglichen einen Überblick über die Entwick-
lung seiner Arbeit von den frühen semantisch orientierten
Werken von 1980 bis zu den existentiellen Bändern von
1989, Das Band «Incidence of Catastrophe» von 1988, das
von dem Roman von Maurice Blanchot «Thomas l’obscur-
inspiriert ist, zeigt eın Porträt des Lesers, der die durch die
Lektüre hervorgerufenen physischen und psychischen
Wirkungen an sich selbst erlebt. Von Bill Viola erwarben
wir zwei Bänder von 1976 und 1983, die uns ın seinem
nahezu komplett gesammelten Werk noch fehlten.