Volltext: Jahresbericht 1997 (1997)

Buch fand auch sie trotzdem ein neugieriges Publikum. 
Und die Bank Hofmann AG erntete das Lob für ihren 
Wagemut nicht nur in einem erfreuten Echo bei Öffent- 
lichkeit, Kunden und Presse, auch intern wurde die An- 
teilnahme so gross, dass fast die Hälfte der ausgestellten 
Arbeiten als Wandschmuck in ihren Büros verblieben. 
Und viele der grossen Photobilder gingen als Geschenke 
an die Stadt Zürich, die Schweizerische Stiftung für die 
Photographie, das Fotomuseum Winterthur, das Musee 
de l’Elysee Lausanne, an die Credit Suisse und in die 
Sammlung des Kunsthauses. GM 
Preis für Junge Kunst der Zürcher Kunstgesellschaft 1997 
Arranged and Conducted by CHRISTIAN MARCLAY 
Der «Preis für Junge Schweizer Kunst» wird alle zwei 
Jahre, alternierend mit dem Kunstpreis der Stadt Zürich, 
vergeben. Preisträger 1997 war Christian Marclay. Der 
Künstler wurde 1955 in Genf geboren. Er lebt und 
arbeitet heute in New York. Marclay ist ein Grenzgänger 
zwischen experimenteller Musik und bildender Kunst. 
Die Musik ist auch das zentrale Thema seines Werks. 
Marclays Arbeiten kreisen um ihr heutiges Leben zwi- 
schen famıliärem Hauskonzert und der massenprodu- 
zierten Fertigware der Unterhaltungsindustrie. Marclays 
Ausstellung bei uns untersuchte auch ihr Leben im 
Museum: Aus den Beständen der Sammlung des Kunst- 
hauses kompilierte der Künstler eine «Wall of Sound» 
genannte Installation, bestehend aus Werken jeglichen 
Stils und jeglicher Technik, die sich einzig durch ihre 
musikalischen Motive verbanden. Integraler Bestandteil 
der Ausstellung war ferner ein spezieller Katalog: Eine 
vom Künstler konzipierte Zeitung in der Aufmachung 
des zürı-tip, welche einen Katalogteil - verschiedene Bei- 
träge Jüngerer Kunsthistoriker zu Marclays Arbeit - mit 
Informationen zum aktuellen Zürcher und Schweizer 
Musikleben verknüpfte. Stapel dieser Zeitung wurden 
als Installation der Ausstellung eingegliedert; zudem 
wurde sie gratis in der Schweizer Kunst- und Musikszene 
gestreut. TB 
AUSSTELLUNGEN IN DER SAMMLUNG 
Künstlerblicke fotografiert von Buby Durini 
Als während der Sommermonate «Olivestone» von 
Joseph Beuys in Harald Szeemanns Biennale ın Lyon 
ausgestellt war, wurde der so freigewordene Raum zu- 
sammen mit dem nahe gelegenen Verbindungssaal zwi- 
schen dem ersten Moserbau (1910) und der Erweiterung 
von 1976 für eine Auswahl der sprechendsten Portrait: 
photographien von Künstlern und Kunstvermittlern von 
Buby Durini genutzt. Der Meeresbiologe, Agronom und 
Photograph Durini, Gatte von Lucrezia de Domizio, die 
dem Kunsthaus das erwähnte Hauptwerk von Beuys’ 
später Schaffenszeit vor einigen Jahren geschenkt hat, 
verstand es, unaufdringlich aber konsequent im Laufe 
der vergangenen Jahrzehnte eine photographische 
Dokumentation der italienischen aber auch internatio- 
nalen Kunstszene zusammenzustellen. FB 
Christian Schad 1894-1982 
Eine grössere Retrospektive Christian Schads war ım 
Kunsthaus seit längerer Zeit geplant. Der Künstler ist 
aufgrund seiner Verbindungen zu Dada-Zürich in un- 
serer Sammlung prominent vertreten. Insbesondere sind 
wir das einzige europäische Museum, welches über frühe 
Photogramme Schads, sogenannte «Schadographien», 
verfügt. Die Ausstellung fand in den Sammlungsräumen 
im ersten Stock statt, welche sich atmosphärisch vorzüg- 
lich mit dem Geist der Exponate verbanden, und um- 
fasste deren 162: Gemälde, Reliefs, Zeichnungen, Druck- 
graphik und Photogramme. 
Schads Werk lässt sich in drei Phasen gliedern, welche 
der Ablauf der Ausstellung spiegelte. Diese sind weit 
mehr als blosse Stilstufen, sondern markieren jeweils völ- 
lig veränderte künstlerische und biographische Orien- 
tierungen: Die Jahre zwischen 1915 und 1920 gehören 
intensivsten künstlerischen und technischen Experi- 
menten; 1919 erfolgt die Entdeckung des Photogramms; 
Tristan Tzara gibt dem noch Namenlosen die Bezeich- 
nung «Schadographie». Die zwanziger Jahre, die Schad 
in Rom, Wien und Berlin verbringt, sind seine frucht-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.