Kunst in di esem Jahr, abgesehen von einem Gemälde
von Rosina Kuhn, das Schwergewicht im Videobereich
mit Arbei ten von Anna Gaskell, Ale xej Koschkarow ,
Tracey Moffat und Annelies S trba. Der Kanton Zürich
deponierte zwei grossformatige Photographien aus der
Städte-Serie von Balthasar Burkhard, die die Kantone
zum 650. Jahrestag des Beitritts Zür ichs zur Schweize-
rische n Eidgenossenschaft schenkten.
Bei den Erwerbungen aus eigenen Mitteln domi-
nierten ebenfalls die g rossen Photoarbeiten mit weite-
ren Werken von Burkhard und Bustamante und
erstaun lic hen Aufnahmen von Daniele Buetti, Elger
Esser, Chantal Michel, Ugo Rondinone und Jane &
Loui se Wilson. Deren Blick in eine ausrangi ert e Rake-
ten -Abschuss ramp e einer ehemaligen sowjetischen
W el traumfor s c hungsstati on evozi ert in dem pseudora-
tionalen Bild unvergleichlich Gew alt und Brüchigkeit
des technoiden T raums von der Eroberung des Welt-
alls. Selbst in die Skulptur wirkt die ak tuelle Dominanz
der Photographie zurück: Stefan Hablützel versuchte
die Aufnahmen zweier junger Frauen in die plastische
Realität zurüc k zu transformieren mit einem ebenso
originellen wie irritierenden Resultat. Alle diese Arbei -
ten werden im Rahmen der Präsentation der Photo-
sammlung des K u nsthauses im nächsten Sommer im
grossen Au s ste llungssaal gezeigt werden.
Der Leihverkehr bewegte sich mit 102 Gemälden,
14 Skulpturen und 97 Arbei ten auf Papier, darun ter
die 15 Blät ter umfassende Folge Still Waters von Rony
Horn, im Rahmen des Üblichen. Dazu kam aber die
sehr umfang re iche Lei hgabe von 45 Skulpturen, 5 Ge-
mälden und 6 Zeichnungen als unser Beitrag zu der
Giacometti-Ausstellung in New York; die restauratori-
schen und logi stische n Massnahmen, die für einen
möglichst schonenden T r ansport getroffen wurden,
schildert Hanspeter Marty auf Seite 24. Auch das
zw eit grösste Ausleihpaket, 39 Werke auf Papier und
6 Gemälde, galt den weiteren Stationen einer hier
erarbei te ten Ausstellung, Jawlensky in der Schweiz.
V ermutlich zum let zten Mal wurden, zu Ehren der
Spenderin Lucrezia de Domizio und Harry Szee-
manns, die Olive Stones von Beuys an die Biennale in
Venedig geschickt. Durch die Baumass n ahmen kön-
nen sie bis Ende nächsten Jahres nicht ausgeste llt
werden. Aus gleicher U rsache haben wir ein paar gross-
formatige Objekte längerfristig ausgeliehen, wie das
T riptychon von Bacon nach Den Haag und die Werke
Tinguelys in sein Museum in Basel. Das neue Haus
Konstruktiv wün schte für die Eröff nun gspräsen tati on
eine repräsentative V ertretung der Zür cher Konkreten,
die sich im W esen tli chen auf unser e Bestände stützt.
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