Volltext: Jahresbericht 2015 (2015)

CARL BURCKHARDT 
RITTER GEORG , ERSTE F ASS UNG,   
1922 – 1923 
Das von der Antike bis ins 19. Jahrhundert verbreitete 
Reiterstandbild, das meist Herrscher oder Feldherren zeigt, 
ist in der Moderne selten. Zu nennen ist hier Marino Marini, 
der das Motiv fr eilich 
umdeutete.1 
Vor ihm des Themas ange- 
nommen hat sich der jung ver sto rbene Basler Bildhauer Carl 
Burckhardt (1878 –1923), der zu den Gründungsfiguren der 
modernen Plastik in der Schweiz gehört. Burckhardt schuf 
kurz vor sei nem Tod eine Reiterstatue des Hl. G eorg, wobei 
das Werk nicht als Heiligenfigur gestaltet ist, so ndern den Ti- 
tel «Ritter Georg» 
trägt .2 
Ein Bronzeguss der 1922 en tstande- 
nen ersten Fassung des Werkes ist nun als grossherzige 
Schenkung von Dr. Da mian Haffte r ins Kunsthaus gelangt . Die 
Arbeit passt sehr gut in den 1910 eröffneten Bau des Ku nst- 
hauses, hat Carl Burckhardt doch nicht nur in Basel, sondern 
auch in Zü rich mit dem Kunsthaus-Architekten Karl Moser zu- 
sammengearbeitet. So schuf er am Kunsthaus namentlich fünf 
Fassadenreliefs, in denen das Motiv von Pferd und R eiter bzw. 
R eiterinnen ebenfalls wesentlich 
ist.3 
Burckhardts «Ritter Georg» war ein Auftragswerk. Der 
Basler Staatliche Kunstkredit hatte 1922 einen Wettbewerb 
für den plastisc h en S chmuck einer T r epp enanlage am Basler 
Kohlenberg ausgeschrieben. Burckhardt entschied sich für 
das Motiv des Ritters zu Pferde und reichte auf die Jurie run gs- 
Tage des Wettbewerbs (6. – 8. 9. 1922) unter dem Titel «BRON - 
ZE» eine erste Fassung sei ner Reiterstatue in Gips 
ein.4 
Bei 
dieser dürfte es sich um die Vorlage für die Bronze im Kunst- 
haus handeln. 1923 entstand an Burckhardts Wohnor t in Li- 
gornetto im Tessin die endgültige Gipsfassung, die während 
des Transports nach Basel aber beschädigt wurde und von 
Burckhardt repariert wer den 
mus ste.5 
Sie ist rund 5 cm grös- 
ser als die erste F assung und zeigt nebst dem Ritter und dem dem
	        
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