Es gibt noch einen schwachen letzten Akt (schade!).
Hans Müller-Schlösser ist die Puste ausgegangen. Es gibt
einen üblichen Pointenschluß (schade; hätte M.-Sch. nicht
nötig. Hat eigentlich guten Geschmack —), also — wie
gesagt — einen Pointenschluß, das heißt: etwas, worauf
das Publikum noch schnell wartet, um in der nächsten
Sekunde befriedigt lächelnd zu den Garderoben zu hasten.
Die Aufführung erfreulich. Die Regie — lobenswerte
Ansätze Grunwalds zum Charakterisieren. Tiedke heftig
komisch („Tot sein ist schrecklich —“), Senta Söneland
ab 12 Uhr Lindenkabarett; zu nennen noch: Der Spieler
des Mölfes und die Bänkelsängerin Hopp-Majänn. Hans
Marrs heiteres Asthma. Punktum. Das Publikum verhielt
»ch sehr , man verlangte stürmisch . . ., das Deutsche
Künstlertheater hat jetzt sein . . ., ... ihm wirklich zu
wünschen war. So.
3.
O — Li! Nämlich es ist ein Verbrechen, mich mitten
im Frühling zum Kritisieren zu zwingen. Aber ich weiß,
was ich tu. Hinaus zum „Neuen See“. Im Boot lang aus-
gestreckt liegen, die Stangen eingezogen, Augen fest zu,
Sonnenwellen auf den Lidern. So durch alle Buchten hin
durch. Kennst Du das? Libellen am Bootsrand (diese feinen,
graziösen Tiere!), ein Fähnchen am Steuer, Musik irgendwo
in der Luft —
Neulich so. Spürte ein Boot so traumhaft an dem
meinen vorübergleiten. Lag wer wie ich lang auf dem
Rücken.
Ich: „Ahoi!“
Stimme (ganz leise): „Gruß —“
Das war unendlich. —
4.
Man hat mich verdammt, hier Kritiken zu schreiben.
Es bleibt nichts übrig. Der Dichter reibt sich die Augen.
Dadurch erwacht er nämlich, das heißt — er dichtet nicht
mehr.
Erwähnenswürdig: Das Mirakel. Der Zirkus Busch ver
leugnet die Clownerie seiner Berufung, reinigt sich, wird
Amphitheatron, wird Kathedrale. Wenn hier die Nonne
Megildis auf ihrem Lasterweg vorüberzieht, und wir mit
fühlend, mitschauernd, mitergriffen Raum und Vergangen
heit vergessen, liegt diese unsagbare Sinnentrückung in zwei
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