einem Zuge auf!“ (Capisco?) Imposant! . . . Nichts da! Frigidität ist nur ein sehr kleiner
Grad von (na) — béguin. Ein absolut frigider Mensch ist — tot. Glattweg tot. Schließ
lich aber ist man immer von sich enttäuscht und es ist, als nähme man einen Kleiderstän
der und stellte ihn auf denselben Platz. Mit Zwanzig hat man das Monokel auszuspucken,
mit Dreißig die Zigarette hinterm Ohr zu entfernen und ein für allemal zu wissen, daß
man Madame nur los wird, indem man plötzlich anfängt, sie zu — heben (eifersüchtig
zu sein, wenn schwieriger . . .)
9 Letztspurig . . . wird man aus Langeweile boshaft. Dann langweilt es, boshaft zu sein-
Und endlich beginnt man, Schokoladebildchen zu sammeln. Idéalisme noch ist sträf
licher Reahsme. Ein sanft gebliebener Bocher ist doch ein wenig schauriger (da Idealist)
als ein wild gewordener Imaginist (da Realist). Wer mag nur die Ampulle „Seele“ erfun
den haben! Vielleicht der einigermaßen enttäuschende Anblick des Nackten . . . Diese
Enttäuschung aber: man nehme sich am Ohr, entwickle Mut und gestehe sich ein, daß
man, da Gelegenheiten nicht mehr einbringen, was andere ehemals der Gefahr abjagten,
— eine heimliche Bewunderung für seine eigenen Beine hat ... Ja, man geht so weit,
seine Tabula rasta fast zur Gänze vorzutäuschen, um mit dem scheinbar unscheinbaren
Rest des „Fast“ seinen niederschmetterndsten Schlag zu führen. Der freilich auch das
eigene Fleisch trifft: . . . letztes Lüstchen . . . letztes Wütchen . . .
10° kann man so ausdruckslos vor sich hinglotzen, daß es siegesgewiß wirkt. 0, es ist
schwer. Zur Skala: Auf Mißtrauen springt Haß, auf Haß Mißtrauen, bis man es nicht
länger aushält und sich einredet, einander zu heben. Letzter psychischer Bauchaufschwung
der (gewiß, gewiß) — Ohnmacht. Glotzt man aber . . . Man müßte konstant mit einer
Verbeugung im Blick (oder in der Stimme) arbeiten. Supponiert, daß es verkehrstechnisch
ausführbar wäre, zöge es sicherlich am Ende eine Verbalinjurie nach sich (oder schädliche
innere Sekretionen). 0, es ist schwer . . . (Theoretisch ist der Globale längst verboten;
daß er praktisch noch grast, ist ebenso unerklärlich wie jenes Verbot.)
11 ° Es gibt Tage, wo jeder ein dummes Gesicht macht. Und Nächte, wo das dümmste
noch zu bedeutend aussieht. Und es gibt Wochen und Monate und Jahre und . . . Durch
blasenste Vokabeln, lockerste Pausen, die herausgestreckte Zunge, die lange Nase u. a.
sind darum sehr erleichternde Verkehrsgriffe; um so mehr, als ja doch jede Situation in
jeder Hinsicht unhaltbar ist. Man lasse diese heben Gesten zart ins Irre hinüberspielen
(dies das hohe Idiom!), und man wird erstaunt sein, wie vortrefflich sich alles abwickelt .. .
Und da man, lediglich leidenschaftlich (sozusagen) drauflosredend, alle Beziehungen
zwischen Personen sprengen kann (sie sind i mmer Konstruktionen!), bietet es zudem ein
gesundes Palliativ. Apropos : untereinander lebt man bekanntlich (sofern man nicht . . .)
stets in einem meist selbst und oft sehr fern gesponnenen Netz (konjugale Paranoia; Juan
Suvarin und seine Marva); allem in einem noch weitaus feineren (sofern man nicht . . .)
. . . Man beginne doch endlich, gegen sich selber aufzutreten! Man beginne!! Man . . .!!!
(Ich spucke schon längst in stillen Stunden mir selbst aufs Haupt . . . Ach, ich pfeife
auf ... — ... Ja, worauf . . .?)
12° Der Schluck um die Achse: der Pfiff aufs Ganze.