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Jeder weiß heute, daß in allen Ländern die Menschen nur schweigen,
weil sie glauben, von den andern nicht gehört zu werden. Aber es gilt nur,
ihnen ein Zeichen zu geben, daß das Klopfen ihres Herzens drüben unter
den fernen, unbekannten Brüdern wahrgenommen wird, daß ihre Sprache
wie ein Händedruck herüberkommt, daß vor dem Geiste die Entfernungen
nichts sind: Und Grenzen, Drahtverhaue, Heere sind überholt.
NEUER INHALT
Im Moment des Kriegsendes muß die geistige Welt dieser Erde bereit
sein. Sprechen wir gar keine großen Worte aus; lassen wir die Schwüre,
daß dieser Krieg der letzte sei. Das haben wir den kommenden Generationen
als Geburtsgeschenk mitzugeben: die Verneinung, Verlachung, Verachtung,
Verunmöglichung des Krieges. Aber dies kann erst eine Folge der ganzen
Haltung und das Ziel im kommenden Zeitalter sein.
Für den Moment des Friedensschlusses geht es nicht um die Entschlüsse
der Zukunft, sondern um eine ungeheure verödete, ausgesaugte, Schritt für
Schritt grauenhaft isolierte Gegenwart. Wir dürfen unsere Aufgabe nicht
aufschieben; nicht kleinkrämerisch warten, bis die Verhältnisse im Laufe
der Zeiten wieder ins Menschlichere gerollt sind. Hier muß unser Wille
stehen. Die Geistigen aller Länder müssen in diesem Moment sichtbar vor
dem Auge der Völker sich die Hände reichen. Die Entschlüsse jedes
Einzelnen sind längst gefaßt; sie sind einander nicht fremd. Die Schöpfungs
pläne der Einzelnen für die Zukunft der Welt stimmen alle in den Grund
zügen so überein, daß man sagen muß, der geistige Weg für das Wollen der
Besten ist schon vorgezeichnet. Es handelt sich also nicht mehr um Dis
kussionen. Es handelt sich um einfachste, reale Vereinigung der Wollenden.
Und nichts andres ist unsere kleine, harmlose, so bescheidene Zivili
sationsaufgabe, als bis zu diesem Moment fest zu bleiben, nicht zu vergessen
und nicht vergessen zu lassen. Einer Welt (ihre namenlose Leidenszer
bröckelung ist heute nur noch der eigenen, schwerfällig weiterrollenden