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die sonst übliche Ordnung um: zuerst die Gesinnung, dann die Wissenschaft,
Das ist von großer Bedeutung. Zweierlei folgt daraus. Erstens: wir werden
vom Dogmatismus erlöst, der unsere ganze Bewegung verheert. Denn wenn
man den Sozialismus vor allem in einer Wissenschaft erblickt, dann legt man
sich leicht auf eine bestimmte Wissenschaft fest. Man erhebt bestimmte
Sätze zu Dogmen, man bekommt eben eine Orthodoxie, eine Kirche des
Sozialismus mit allem Zubehör, man schließt sich von dem Strom der geistigen
Entwicklung ab und vergeht sich in innerem Krieg und Kampf gegen die
Ketzer. Natürlich: Wenn das die Wahrheit des Sozialismus ist, eine bestimmte
Wissenschaft, dann wäre ja man verloren, falls diese Wissenschaft nichts mehr
gälte, und muß sie verteidigen bis aufs Blut. Anders aber, wenn der Sozia
lismus vor allem eine Gesinnung ist, ein Willensziel, ein sittlicher Glaube. Dann
ist man seiner auf alle Fälle gewiß, 'mag die Wissenschaft noch so sehr hin
und her schwanken. Er ist so gewiß, wie es gewiß ist, daß der Mensch ist
und als Mensch nicht aufhören kann, nach einer Verwirklichung vollen Men
schentums zu streben: er ist so gewiß als der Glaube an das Gute ist, nicht
gewisser, aber ebenso gewiß, das heißt: gerade gewiß genug für den streben
den und kämpfenden Menschen.“ (Februar 1916. Und als Vortrag vor Ar
beitern gehalten. Wo hat man zu denen schon so gesprochen?)— Der kühne
und unbekümmerte Mitherausgeber der Zeitschrift, J. Matthieu, geht auf
dieses selbe Ziel mit den Denkwaffen des antiautoritären Sozialismus zu.
Verwirklichung der zwangfreien, menschlichsten Gemeinschaft auf Erden
nach den Forderungen des Menschen, der sich zum Unbedingten bekennt.
Die Worte dieser Männer und ihrer Freunde und Schüler (E. Brunner,
ausgezeichnet durch Umfang und Ernst) stehen alle da als völlig selbstver
ständlich; sie sind undoktrinär, und gar nicht von der Farbe des eiligen
Neulings. Hinter jedem Satze der Matthieu und Ragaz sieht man tiefe Per
spektiven von Wissen, das diese Männer nur ganz haben aufgehen lassen in
Reinheit und Ziel. ß, e R.
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Die Zeitschrift ist keine bibliophile, sondern eine moralische Angelegenheit. —
Nicht aufgenommen werden Werke irgend einer Unterhaltungsabsicht, beschrei
bende Zeichnungen, Gedichte, Novellen und Betrachtungen, die allein der Er
klärung und der Bildung dienen. Zur Veröffentlichung zugelassen sind nur
fordernde Formulierungen von europäischer Gesinnung.
Für den Inhalt verantwortlich: jßudwig Gfub/ner
Zeit-Echo Verlag Benteli A.-G., Bümpliz-Bern und Leipzig
Druck von CBentef/ Bümpliz