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Die erste Schwarz-Weiß-Ausstellung veranstal-
tete das Zürcher Kunsthaus im Spätsommer 1940. Mit je einem
Ausspruch von Jngres, Hans von Marees und Tintoretto eröffnete
der Katalog die Unterhaltung über die Unselbständigkeit und
wiederum verhältnismäßige Eigenständigkeit der Zeichnung
neben Malerei und Skulptur. für ein Publikum, das gern und vor
allem, dem farbigen Glanz der Malerei und nebenbei auch dem
durch Denkmal und Grabmal betonten Gewicht der Skulptur sich
unterwirft.
Die Frage des Handwerks, die Frage der technischen Mittel, die
für die Ausprägung der künstlerischen Form zu Gebote stehen
und diese bedingen, stand voran. Säuberlich ordnet das Verzeich-
nis die Werke in acht Abteilungen nach ihrer „Technik“: 200
Nummern in Bleistiftzeichnung, 100 Nummern in Kreide/Pastell]
Kohle, 60 Nummern Federzeichnung, je 20 Nummern Pinsel-
zeichnung und gemischte Verfahren, 70 Nummern Radierung,
so Holzschnitte, 40 Lithographien; zusammen 560 Werke, denen
als besondere Abteilung noch einige Schaukästen mit Werk-Zeug
für Zeichnung und Druck graphik beigegeben wurden. Der künst-
lerische und der „pädagogische“ Erfolg — sogar ein kaufmän-
nischer Erfolg hatte sich eingestellt — dieser ersten Schwarz-
Weiß-Ausstellung war groß.
Für die zweite Ausstellung Schwarz-Weiß, De-
zember 1944 | Januar 1945, mußte das Kunsthaus nicht mehr