Volltext: Frans Masereel, Juin 40 - L'Exode, Max Hunziker - Simplicius Simplicissimus

und seine Phantasie zugewendet: Zwei «historischen», 1939 dem Jürg 
Jenatsch von Conrad Ferdinand Meyer und 1941 dem Thyl Ulen- 
spiegel von Charles de Coster, und zwei von Zeitgenossen aus ihrer 
Zeit heraus für ihre Genossen geschriebenen: 1942 Terre du ciel von 
Charles Ferdinand Ramuz, und 1944 dem Simplicissimus. Schon im 
Jürg Jenatsch ist es ihm, nach seinen Worten, einzig zu tun um 
«innere Zustände» des Helden, nicht so sehr um innere und äußere 
Zeitbedingtheiten und um das Stoffliche der Erzählung. Seine geistig- 
künstlerische Einstellung zur Aufgabe wechselt nicht von einem 
Werk zum andern, wohl aber sucht er auf dem Boden des Handwerk- 
lich-Technischen. 
Der Jürg Jenatsch ist ausgestattet mit photomechanisch hergestellten 
Kupfer-Tiefdrucken nach Pinselzeichnungen. Für den Ulenspiegel 
werden die Pinsel- und Federzeichnungen durch den Photographen 
auf Zinkplatten mit Rasternetz zur Wiedergabe in Hochdruck über- 
tragen. Die Bilder zu dem kostbaren Buch von Ramuz sind alle, 
manche sogar mehrfarbig, von Aquatintaplatten einzeln gedruckt, 
die der Künstler eigenhändig angelegt und geätzt hat. Dieses Ver- 
fahren ist an sich altbewährt, aber wegen seiner Umständlichkeit in 
unserer Zeit überaus teuer, nur verwendbar für Luxusdrucke. 
Für die als volkstümliche Veröffentlichung gedachte Mappe «Gleich- 
nisrede und 6 Gleichnisse>» greift der Künstler 1943 auf ein Verfahren, 
das nicht umständlicher und teurer ist als der Buchdruck, und den 
Bilddruck im gleichen Arbeitsgang mit dem Buchdruck gestattet. Es 
ist die Aetzung auf Zink, die im «Clichedruck» für Reklame und 
Illustration in Zeitungen, Katalogen, Zeitschriften und Büchern vor- 
wiegend Anwendung findet. Nur sind hier Bildspiegel und Druck- 
platte Produkt von Photographie und Chemigraphie, aber bei Hun- 
ziker, in den entscheidenden Stufen, des persönlichen Handwerks des 
Künstlers. 
Dieser malt mit dem Pinsel in deckendem Asphaltlack auf die Metall- 
platten und ritzt so weit nötig mit der Nadel Umrisse; er ätzt die 
Zeichnung auf 1/20 bis 3/20 Millimeter Tiefe und überantwortet der 
Werkstätte des Chemigraphen das Ausätzen auf ein und mehr Milli- 
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