Kusa nennen. Drei Frauen betrachten beim wachsenden Mond diese bekannte Blüte und
machen in zarter Empfindung für einen Abend den Mond und diese Blumen zu ihren
Freunden. (50)
10 Töji Ichimatsu, Hana no Yosuzumi; — gez. Ichiyüsai
Kuniyoshi gwa Herausgeber:
Gangbare Schachbrettmuster, Blumen-Schauen Marukyu
in der Abendkühle
In der Genroku-Zeit (1688—1704) unter der Tokugawa-Herrschaft waren Ichimatsu,
Schachbrettmuster, außerordentlich geschätzt, so daß man sie auchGenrokumusternannte.
Die Genroku-Zeit war ja auch gleichbedeutend mit Wohlstand und Luxus im ganzen
Land. Es war die Zeit des großen Ogata Korin, des unerreichten Meisters zahlloser Zeich-
nungen für schöne Stoffe.
Das Bild scheint dafür bestimmt, die geschmackvolle Verwendung von Ichimatsu-Mustern
in Kimono und Obi-Schärpen an drei längs einem blumengeschmückten Flußufer spa-
zierenden Frauen zu zeigen. Die Frau links trägt Kimono und Obi mit dem gleichen
Ichimatsu-Muster, in der Hand hält sie eine Blumenlaterne. Bei der mittleren sind Ki-
mono und Obi verschieden gemustert, die rechts stehende trägt einen gemusterten Kimono
und einen einfarbigen aber dazu passenden Obi. (56)
11 Sochü no Yüdachi; — gez. Ichiyüsai Kuniyoshi gwa Herausgeber:
Sommerregen
Drei Frauen im leichten Sommerkleid Yukata, von einem Regenguß überrascht, trippeln
unter ihren Sonnenschirmen einher auf der Suche nach einem Unterstand. (88)
12 Tsumoru- Yo-no-Ume; — gez. Ichiyüsai Kuniyoshi gwa Herausgeber:
Pflaumenblüten im Schnee bei Nacht Fujikei
Die Pflaumenblüte ist ein Lieblingsgegenstand der Dichtkunst, da ihre Schönheit ganz
einzigartig ist und ihr Duft von jedermann hochgeschätzt wird. So merkwürdig es klingt,
die Pflaumenblüten werden häufig bei Nacht aufgesucht, weil ihr Duft nach Einbruch
der Dunkelheit stärker werden soll. Die Pflaumenblüte ist eine klassische Nachtblume,
als solche ebenso reizvoll wie zur Tageszeit.
Das Bild zeigt Pflaumenblüten in einer Schneenacht, wenn der Schnee, der Läuterer der
unreinlichen Welt, die Zweige zierlich zeichnet. Drei Frauen, zweifellos Geishas, bewundern
die Blüten und atmen ihren weithin schwebenden Duft. (103)
13 Shiki Yüran Suzumi no Hotaru; — gez. Ichiyüsai
Kuniyoshi gwa Herausgeber:
Ein Bild aus den Vier Jahreszeiten, Leuchtkäfer Ibasen
und Abendwind
Zu den hübschesten Szenen, die der Sommer bringt, gehört das Leuchtkäfer-Haschen
der hübschen Frauen mit ihren runden Fächern am Flußufer. Es ist als sehr beliebter
Vorwurf von vielen Künstlern gewählt worden. Das Licht der Käfer ist am kräftigsten
abends zwischen acht und elf Uhr. Nach Mitternacht bleiben sie auf den Bäumen, wäh-
rend ihr Lichtschein abnimmt und bald erlischt.
An einem hübschen Bächlein steht ein anmutiges Mädchen, das seine Hände über einem
eben gefangenen Leuchtkäfer schließt. Die sich Bückende in der Mitte hält den Käfig
bereit. Offenbar ist auch der Abend noch warm, denn sie trägt am linken Arm ein Schweiß-
tuch. Das dritte Mädchen blickt auf den Käfig und fächelt sich Kühlung. {68}
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