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von der dieses Werk geheimnisvoll getragen scheint und
das keiner aktuellen Kunstrichtung einzugliedern ist,
stellte sich bisher einer breiteren Wirkung entgegen.
Schon früh prägte Otto Meyer den fundamentalen Satz
als immer wiederholte Forderung an sich und andere:
der Künstler solle „die Kraft darstellen, daraus
Kunst entstehe“., Dies dunkle Wort war ihm Inbegriff
des künstlerischen Schaffens, und klarsehend begrüsste er
diesen Zustand, wo immer er ihm begegnete. Es ist der
Zustand des schöpferischen Vermögens, der möglichsten
Einsicht in das Wesen dieses seltsamen, wie Otto Meyer
zu sagen pflegte „aus Unglaube entstehenden“ Tuns,
in welchem Zeichen heute vieles aus Uebereinkunft ge-
schieht, ohne dass sich die glücklichen Erben immer der
Voraussetzungen bewusstsind,welche diesen Zustand einst-
mals vorbereiteten. Die Mahnung in jenem Satz, die anders
ausgedrückt etwa lauten könnte: „Erinnere dich immer
noch mehr dessen, was du tust“, will besagen, dass, wo
immer ein Entscheidendes und Kraftvolles und Neues in
der Kunst geschah, diese Besinnung der Tat voraufging.
Otto Meyer fand dafür die Bestätigung ebenso bei den
frühen Apollons wie bei Hubert van Eyck und Konrad
Witz, bei Cezanne ebenso wie bei Rouault und Mondrian.
Er sah das geistige Band im Wirrwar der Erscheinungen
und .überraschte oftmals durch Aeusserungen, die einer
scheinbar simplen Tatsache Hintergrund und Bedeutung
gaben. Schweizerische Besinnlichkeit, eine enorme Geduld,
hohe Intelligenz, Geist und Witz bildeten den unter einer
schwer zugänglich scheinenden Aussenseite verborgenen
Kern seines Wesens.
Geboren 1885 in Bern, graphische Berufslehren in Bern
und Zürich, Münchner Akademie bei Halm, aus welcher
Zeit die Bildniszeichnungen stammen (Kat.-Nr. 1—93), als
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