Full text: Tafelbilder des 15. und 16. Jahrhunderts

abwärts gegen Wien zu, nördlich vom Bodensee und Rhein über 
Schaffhausen und Schwaben in den Reichsstädten Ulm, Augs- 
burg, Nürnberg, bis hinein nach Mitteldeutschland mit Erfurt und 
Wittenberg; von Basel abwärts durchs Elsaß und die mittelrheini- 
schen Gebiete nach Westfalen und dem entlegenen Niedersachsen 
bis Hamburg und Lübeck, und über Köln in Alt-Holland mit Am- 
sterdam und Haarlem, Brabant und den heute Belgischen Nieder- 
landen mit Antwerpen, Brüssel, Brügge. 
Der Katalogtext nennt die zu den Meistern und Bildern gehören- 
den Daten, die «Nachweisungen» die Tatsachen und Autoritäten, 
auf welche die Benennungen und Zuweisungen sich stützen. Wo 
die Nachweisungen schweigen, läßt der Katalog das Wort den 
Eigentümern der Werke. Breite und Höhe der Tafeln, mit Aus- 
schaltung des Rahmens, sind für den Katalog sorgfältig neu ge- 
messen worden. Die Feststellung der als Herkunftszeichen oft 
nicht belanglosen Holzarten ist unter Mitwirkung des Fachmannes 
am Land- und Forstwirtschaftlichen Institut der Eidg. Techn. Hoch- 
schule, Herrn Prof. Dr. P. Jaccard, erfolgt. 
Die Aufzählung der Ursprungsorte liest sich wie ein Ausflug in 
die Geographie, der Schul- und Meisternamen wie ein Besuch im 
Künstlerlexikon. Gemeint ist die für Zürich immerhin erstmalige 
und auf längere Zeit wohl einmalige Ausstellung, als welche nun 
die Sammlungsbestände und die von andern Stellen her bei- 
gezogenen Werke gemeinsam betrachtet werden, gewiß nicht so. 
Sie mag als Orientierung über die künstlerische Lage zu einer 
bestimmten Zeit in einem ausgedehnten Gebiet des cisalpinen 
Europa ihren Zweck erfüllen, zu blassen Lexikonbegriffen Anschau- 
ung, und mancherlei Erweiterung des Wissens bringen. Sie unter- 
stellt sich auch, mit ihrem Bestreben nach zuverlässiger Fixierung 
der Dinge an ihrem Platz in Raum und Zeit, durchaus dem wissen- 
schaftlichen Ordnungsprinzip. Ihren Sinn möchte sie aber doch 
lieber darin besitzen, daß sie mehr zum Verstehen hilft als zum 
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