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Mehrzahl ausgesprochen zeichnerisch durchgeführt.
Neben den ruhenden Berchtesgadner Bürgermeister
stellt sich die Jnterieurszene mit Herrn Braun beim
Coiffeur, dann eine große Reihe lustigster Augen-
blicksszenen von allen möglichen Orten, wo die
Menschen zusammenkommen, Kirche, Konzertsaal,
Gasthaus. Neben dem seierlichen Auszug der Münch
ner Fronleichnamsprozession mit Musik, Erzherzö
gen und aller hohen Geistlichkeit schildert er uns
die andächtige Versunkenheit der Damen und Her
ren vom Dienste in der Hoskapelle; aus drei andern
Blättern die Abstusung in Haltung und Gebärden
von Spielern und Publikum der Konzerte im Münch
ner Odeon, im Cafe Ries und im Oberpollinger.
Die Schilderung des Lebens im Badener Kurgarten
beim Schein der Sterne und Gaslaternen (die Zür
cher Kunstgesellschaft besitzt das Blatt leider nur
in Photographie) wetteifert mit der „Promenade"
oder dem „Palais Royal" eines Debucourt in der
Mannigfaltigkeit der Handlung und der Gesell
schaftstypen. Einfacher in der Anlage, aber um so
wirkungsvoller sind die „Malweiber im Ponte
Vecchio". Die Emsigkeit der beiden Damen in der
ruhig-großen Umgebung, die unverhüllte Neugier
der Straßenjugend, das unter fingierter Gleichgil
tigkeit versteckte Interesse der beiden Bummler, der
monumentale Parallelismus der stattlichen Krino-
linenwölbungen mit den Rundbogen der Uffizien
und den Gewölben der flußaufwärts gelegenen näch
sten Brücke: alles das zeigt jene Gegensätze, die
in erster Linie den Eindruck des Komischen bedin
gen. In zahlreichen Skizzen hat Füßli die Lächer
lichkeiten des gedankenlosen Reisesnobs mit leichter
Unterstreichung notiert, wir stoßen auf unsere alten
Bekannten vom berühmten Aussichtspunkt, aus der
Gemäldegalerie und von der Hoteltasel. Bei den in
größerm Maßstabe und farbig ausgeführten Erin-
Kunsthaus Zürich / Bibliothek
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