Bilder schuf, sagt von seiner Kunst nicht mehr als von
Delacroix die Tatsache, dass dieser zuweilen an Magenbe
schwerden litt, und von Gericault, dass er sich ein Bein brach !»
Die Bewusstheit, die ihm bis zuletzt blieb, hat ihn über
jedes Pathologische weit hinaus gestellt. Schwerer könnte
vielleicht das dunkel vor diesem Werk aufsteigende Gefühl
bedrücken, dass ein Mensch, der solches schuf, zu diesem
Ende kommen musste. Der Entwicklungshistoriker der
modernen Kunst hat auch hier das befreiende Wort ge
funden: «Die Geste, mit der er sich des Lebens entkleidete,
war zu einfach und selbstverständlich, um uns über Gebühr
zu beunruhigen. Er ging, weil er nicht mehr weiter konnte.
Tragisch ist, dass ein Mensch wie dieser, rein und stark
wie kein zweiter, an seiner Reinheit und Stärke zersprang,
dass sein Altruismus, mit Wundern gesegnet, die vor den
schönsten Märchen der Alten nicht zurückstehen, isoliert
bleiben musste und wie der Schrei eines Kindes im Ge
tümmel verhallte. Tragisch ist, dass wir unsere Helden
nur noch als Anomalien zu erzeugen vermögen. Doch ver
söhnt uns mit dem Geschick das unsterbliche Werk, das
van Gogh zurückliess.» Dr. PAUL FECHTER.
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