Volltext: Catalogi von Kunstausstellungen in Zürich in den Jahren 1799 u. 1801 bis 1811

Im Costume der ersten Hälfte des ,6ten Jahrhundert». 
Die junge Mutter sizt bey der Bibel und betet für den 
Neugebornen, der an ihrer Brust liegt. 
II. Freundlich ist sie beschäftigt den Knaben in den ersten 
Anfangsgründen des Lesens zu unterrichten, wahrend 
dem sie ein Kleid für ihn verarbeitet. 
III. Die früh zur Wittwe gewordene Mutter hat für ihren 
herangewachsenen Knaben einen Beruf gewählt. Sie 
übergiebt hier denselben, mit mütterlichen Empfeh 
lungen , einem angesehenen Handelsmanne in die Lehre. 
Nach Berfluß von zehen Jahren sehen wir ihn hier, 
als jungen Mann der nun eine eigene Handlung führt. 
Die treue Mutter steht ihm auch jezt unverdrossen zur 
Seite, und besorgt mit Zuspruch den Detail-Verkauf 
während dem er Versendungen im Großen unter 
nimmt. 
Unglük seiner Schuldner hat ihn, wie der vor uns lie. 
gende Bilanz lehrt, in Verlegenheit gesezt. Bey wie 
derholtem Nachrechnen seiner Bücher ergiebt sich immer 
das gleiche Resultat. Aber freundlich tröstet die gute 
Mutter den Traurigen, indem sie willig ihren Spar 
hafen vor ihm ausschüttet, welcher das Deficit mehr 
als deckt. 
VI. Sohn und Mutter kommen aus der Kirche; wahrschein 
lich durch diese zur Wahl einer Gattin aufgefordert, 
sieht er sich unter den Jungfrauen seiner Vaterstadt um. 
Der Butz und die Winke einer eleganten scheinen seine 
Blicke zu fesseln, aber ihn warnt die klügere Mutter 
und zeigt ihm das schmuklosere Bessere.
	        
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