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von einer alten Kupplerin im Gewerbe unterwiesen, das
zweite fällt wörtlich ins Netz hinein, das dritte liegt darin.
Etwas höher sieht man, offenbar als Anspielung auf diese
Scene, einen Vogelkäfig mit der Lockeule und gefangenen
Vögeln, zu denen zwei Kinder mit Verwunderung hinauf
blicken. Weiter folgt die Falkenjagd und endlich die Feim-
ruthe, die ein ganz im Gebüsch verborgener Jäger ausstreckl
und auf der wiederum eine Lockeule sitzt.
Die zweite Langseite ist die brillanteste von allen.
Sie enthält in zusammenhängender Komposition ein grosses
Turnier. Zu äusserst links ist die Musik, nämlich zwei
Trompeter und ein Paukenschläger, auf ihren abgezehrten
Hösslein. Dann kommt der Turnierplatz selbst, durch eine
der Länge nach laufende Schranke, an deren einem Ende
man eine aus Waffenstücken und Tüchern gefertigte Tro
phäe erblickt, in zwei Abtheilungen geschieden, ln der
obern Rennbahn wird nur leicht turnirt, nämlich mit
Lanzen, die vornen drei kleine Spitzen haben. Es ist
diess das Lanzenbrechen oder über den Dill stechen.
Der eine Ritter hat seine t anze schon gebrochen. Ein
Knecht läuft herzu und bringt ihm aus dem bereit gehal
tenen Vorrath einen neuen Speer. In der untern Renn
bahn ist das Scharfrennen, wobei es darauf ankommt,
sich aus dem Sattel zu heben. Wirklich sind auch schon
zwei Ritter gestürzt, der Eine im grünen Kleid kopfüber.
Diesem rennen die in die grüne Farbe gekleideten Knappen
und Narren zu Hülfe. Den andern Hilter, der mit dem
einen Bein noch im Bügel steckt, den rechten Arm leblos
sinken lässt, und, wie es scheint, das Genick gebrochen
hat, fängt ebenfalls ein Knecht auf, indem er den Kopf
des Gefallenen in seinem Schoosse hält. Rechts folgt nun
der siegreiche Ritter in der rolhen Farbe und um ihn
herum die rothen Narren, die sich in tollen Freudensprün
gen ergehen. Hinter ihnen sind die Ritter, die nun zum
Spiel kommen werden, auf ihren Pferden postirt. Eben