Volltext: Berichterstattung über die Jahre 1885 und 1886 (1885/1886)

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um geneigte Förderung unserer Absichten zu ersuchen. Dieses 
Projekt scheiterte an der entschiedenen Weigerung des letztern, 
zur Zeit auf eine Verfügung über das Landolt’sche Areal ein- 
zutreten, und es blieb uns nunmehr zunächst nichts Anderes 
übrig, als auf einen Plan zurückzukommen, der schon oft im 
Schoosse der Künstlergesellschaft ventilirt, aber wegen Geld- 
mangel immer wieder verschoben worden war; wir meinen die 
Verwandlung des westlichen, seitlich beleuchteten Saales im 
Kunstgebäude in einen solchen mit Oberlicht. 
Diese Umbaute wurde am 11. März 1886 beschlossen und 
im Laufe des letzten Sommers durch Hrn. Baumeister Fr. Ulrich 
ausgeführt. Dieselbe kann als vollständig gelungen bezeichnet 
werden, denn nicht nur sind die in dem genannten Raume 
aufgehängt gewesenen Bilder fortan der höchst schädlichen 
Einwirkung des direkten Sonnenlichtes und der tropischen 
Nachmittagshitze entzogen, sondern es wurde auch der Hänge- 
raum für die Gemälde von 90 m? auf 144 m? vergrössert 
und zugleich ein Licht hergestellt , in welchem jedes Bild zu 
seiner vollen Wirkung gelangen kann. Diese günstigen Resultate 
wurden erreicht, ohne dass es nöthig gewesen wäre, den Flächen- 
raum des Gebäudes irgendwie zu erweitern, was immerhin nur 
mit bedeutenden Unkosten hätte stattfinden können. 
Die Eröffnung des neuen Saales fand am 7. Oktober v. J. 
statt und wurde durch eine kleine Ausstellung von Werken 
schweizerischer Künstler inaugurirt. Es betheiligten sich: Die 
Maler Bocion, Böcklin, Bosshard, Geisser, Koller, E. Pfyffer, 
J. G. Steffan, Stückelberg, Petua und Frl. O0. Röderstein — 
und die Bildhauer Brandenberg, Kissling, Schweizer. 
Gleichzeitig wurde in den Kabinetten neben der Bibliothek 
eine Anzahl älterer Gemälde und Stiche aus dem Nachlass des 
Frl. Cecile Escher von Berg, sowie die hinterlassenen Aquarellen 
des 1884 in Rom verstorbenen Malers Jakob Zürcher, zum 
Verkauf ausgestellt. 
Weitere Bauprojekte bestehen einstweilen nicht. Wir 
begnügen uns, für später einen Bawufond anzulegen, und den- 
selben bestmöglich zu alimentiren, um bei weiterem Platzbedarf 
und gegebenem Anlass mit gehörigen Kräften ausgerüstet zu 
sein. Hier sei übrigens bemerkt, dass wir nicht jedem in den
	        
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