Volltext: Die weissen Blätter (3(1916),1)

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Rene ScBicftefe • Hans im Scßnafienfocfo 
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weil sie viel zu groß ist, als daß er sie gut machen könnte, — aber 
was er tut, genügt, um seine Gesundheit zu ruinieren. Statt das 
Gut rentieren zu lassen, zwingt er es, Schulden zu machen, immer 
mehr, je mehr es herausgibt. 
Klär: Mußt du alles Hans sagen. Was geht es mich an? 
Balthasar: Es geht dich an, und es geht deine Kinder an. 
Klär: Meine Kinder werden nicht hungern, 
Balthasar: Dieser Boden ist auch mein Boden! Dieses Haus ist 
auch mein Haus, Das alles ist mein Leben. Wenn er nicht weiß, 
was er von seinem Vater bekommen hat, damit er es erhält und an 
seine Kinder weiter gibt, so soll er es doch um Gottes willen stehn 
und liegen lassen. Ich habe ihm vorgeschlagen, die Mutter hat ihm 
vorgeschlagen, er solle alles Geld nehmen und davon leben oder 
irgend etwas anderes anfangen, ich wollte ihm außerdem die Hälfte 
des jährlichen Ertrags abgeben, du bist vermögend — er könnte der 
glücklichste, sorgenloseste Mensch sein, aber nein, er muß uns zu^ 
gründe richten. Eher gibt er keine Ruhe. 
Klär: Warum erzählst du mir das? 
Balthasar: Oft meine ich, er ist der leibhaftige Satan, Er kann 
nicht ertragen, daß etwas gedeiht. Eines Nachts, wenn er aus der 
Stadt kommt und nicht gleich einschlafen kann, geht er auf den Boden 
und stedct sein eigenes Haus an. 
Klär: Hör' auf! 
Balthasar: Ich sag 7 dir, er tut's. Und wenn du ihn nach dem 
Grund fragst, antwortet er dir: die Budike sei sowieso baufällig ge^ 
wesen, und über den Erker mit den von Großvater geschnitzten 
Herzen habe er sich schon immer geärgert. 
Klär: Sprich dich mit ihm aus. Ich weiß, er hat dich lieb, Midi 
mußt du damit verschonen, 
Balthasar: Er hat alle Welt lieb, wenn er nicht zufällig gerade 
alle Welt haßt. Ich war sdion oft im Begriff, mit ihm über die Dinge 
zu sprechen. Auf das erste, was ich ihm sage, gibt er mir eine so 
verblüffend törichte Antwort, daß ich unmöglich fortfahren kann. So 
geht es mir, so geht es der Mutter, so geht es dir. Gegen soviel 
Unschuld kommt keine Predigt an. Die Mutter hat den Abbe Schmitt 
auf ihn losgelassen, den er dodi ganz besonders lieb hat. Der Abbe
	        
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