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Aber ich ließ die Leute alle an mir vorüber in die Kirche
strömen.
Es gingen sehr viele Leute in die Kirche. Die wußten
natürlich alle, was sie dort wollen. Die haben's gut. Alle
durchs Hauptportal. So ist's recht.
Mutter mit Kindern. Dame in Trauer. Geschäfts
mann mit Spazierstock und Meßbuch. Verschleiertes Fräu
lein. Ziemlich kompletter Jünglingsverein, alle mit be
scheiden gehaltenen Augen, in artig gemessenem Schritt.
Ganz recht, nur so leise mich anzuschauen. Geht ihr nur
alle hübsch rein.
Als Kind hab' ich am Samstag abend jedem Kunden
die Tür zum Spezereiwarenladen aufgemacht, obgleich
mich niemand darum gebeten hatte. Die Höckersfrau Hat-
tenberg nahm sich sogar die Zeit, mir das zu verbieten.
Der Kastellan sieht jetzt aus wie die Frau Hattenberg
aussah: als fühle er sich beeinträchtigt durch mich. Soll
er nur. Er hat so wichtige weiße Glacehandschuhe an. Im
poniert mir nicht. Soll er nur weiter leichenbitterig mich
anschielen. Man wird doch in Ruhe seinen Studien ob
liegen können!
Die Sonne scheint so hell heute.
Ich setzte mich ein bißchen auf die Stufen. Ich mag
nicht länger aufs Kirchenportal aufpassen. Die können
schließlich ja auch ohne mich hineingehen. Das wird mir
betrüblich klar.
Ich kann mich doch ruhig hinsetzen! Warum denn
nicht? Ich bin ja nicht bekannt in der Stadt. Es ist doch
nicht meine Heimatstadt.
I0Z