Volltext: Die Flucht aus der Zeit

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Von Gottes- und Menschenrechten. 
vorgestellt, und was einem zu glauben zugemutet wird. Und sollte 
sich selbst, zu glauben, täglich unglaublichere Dinge zumuten. 
Et in unam sanctam 
Catholicam et apostolicam 
Ecclesiam... 
Was ist das doch für ein wunderbarer Gesang! Alle Vokale geben 
sich hier, in der Kirche, ein rauschendes, ewiges Stelldichein. 
* 
Sterben an einer Art schleichendem Menschenverstand oder 
das Wunder suchen. 
* 
12. XII. Ich bin wie betrunken von Überdruß und Verzweiflung. ,Hier 
wird nicht gestorben', sagt Emmy; aber mir ist doch so sterblich 
zu Mut. Der Leib ist eine Funktion der Seele. Wenn nun die 
Seele verkümmert, was soll aus dem Leib dann werden? 
* 
5.1.20 In der Bibel las ich das Buch Jeremias. Er stritt gegen Könige, 
Priester und Propheten, mit dem Erfolg, daß alle ins Nichts 
versanken, außer ihm selbst. Seine Klagelieder geben Zeugnis 
von seinen Wunden. ,Wie reimt sich Stroh auf Weizen?' spricht 
der Herr. Ja, das wird wohl das Schlimmste sein, wenn der 
Prophet sich nicht mehr Menschen, sondern nur noch ausgedro 
schenen Hülsen gegenübersieht. 
* 
Auch lasen wir die „Dämonen“ von Dostojewsky. Eine Psy 
chologie wie die seine, die aus der Unendlichkeit des Herzens 
kommt, eine so unbeschränkte Macht der Motiiverung, hat ihre 
Gefahren. Die Grenzen zwischen Erlaubt und Unerlaubt werden
	        
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