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Die Flucht zum Grunde.
Odo von Cluni
ist nicht spezifisch Poet; sein Geist, sagt Remy, war zu präzis,
zu sehr erfüllt von positiver Theologie; zu sehr beschäftigt mit
praktischen Reformen, mit Nützlichkeiten der Moral, als daß er
die feinen und überraschenden Annäherungen der Worte und Ideen
erreicht hätte, die aller Poesie wesentlich sind. Fünfzehn Worte
genügen ihm, um symbolisch die ganze Geschichte der hl. Magda
lena zu resümieren:
Post fluxae carnis scandala
Fit ex lebete phiala,
In vas translata gloriae
De vase contumeliae.
(ich muß das Emmy übersetzen.)
Thomas a Kempis
findet in der ,Sequenz' das geheime Prinzip, das den Stil seiner
„Imitatio Christi“ und seiner anderen mystischen Traktate be
herrscht. Gregor der Papst und Peter der Ehrwürdige hatten
den Rat gegeben: ,Gehe den Weg der Armut, und mehr noch
der geistigen als der körperlichen.' So entsteht die Sequenz aus
dem Halleluja der Messe und deutet auf ,die Ohnmacht des Men
schen, die Sprache Gottes und das Seufzen nach der ewigen
Heimat auszudrücken'. In Chören von Kindern, die nach freier
Erfindung Vokale stammelten, setzt sich das Halleluja zunächst
symbolisch fort. Dann tritt dafür die Kunstform der Sequenz
ein
Von Petrus Damiani
will ich einen Vers zitieren, den ich besonders liebe:
Ego sum summi Regis filius
Primus et novissimus
Qui de coelis in has veni tenebras
Liberare captivorum animas
Passus mortem et multas injurias ...