die Gesellschaft gegenwärtig vor einer einfachen Platzfrage
steht, über die der Vorstand bis jetzt nicht hinauskommen
konnte.
Wie Ihnen bekannt, war unser Kunstgebäude in die
Total-Überbauung des Tonhalle-Areals hineingebaut und
mit dem Massiv derart verbunden worden, dass die Ge-
samtfront der Anlagen nach der Seite zum See als ein
Ganzes erschien, wiewohl dem Kunstgebäude als solchem
die gewünschte Isolierung gewahrt wurde.
Bei der diesbezüglichen Vorverhandlung mit der Stadt
stellte es sich aber bald heraus, dass mit der Verschiebung
der Pläne vom Theater zur Seeseite eine bedeutende Mehr-
schätzung des Grund und Bodens verbunden war. Die
Stadt war zwar bereit, zu Gunsten der Gesellschaft dieselben
Opfer zu gewähren, zu denen sie bei Inanspruchnahme des
Platzes zwischen Theater und Utoquai willig gewesen wäre.
Um aber dieser Mehrforderung zu genügen, hätte es noch
ainen Teil des Wertes des Künstlergutes bedurft, das zu
>rwerben die Stadt sich bereit erklärte.
Diese Eröffnungen waren wenig erfreulich und eine
Fortführung der Verhandlung auf solcher Basis liess keinen
wesentlich günstigeren Ausgang versprechen. Sie führten
aber zu der Erkenntnis, dass es erst recht notwendig sei,
sich zu rüsten, und so entschloss sich der Vorstand zu einer
Aktion, die nach anderer Richtung einen wirklichen Vor-
stoss bedeutete. In der Sitzung vom 2. Juni d. J. wurde
beschlossen, der Finanzkommission den Auftrag zu erteilen,
die Sammlung für das Kunstgebäude sofort vorzunehmen,
und es wurden ihr gleichzeitig für die Finanzierung des
Unternehmens folgende Annahmen als massgebend hinge-
stellt :
ı) Die Stadt giebt den Bauplatz unentgeltlich ;
2) Der Erlös des Künstlerguts ist auf Fr. 250,000 in
Anschlag gebracht;
3) Die Sammlung wird gemacht auf Grund des Über-
bauungsprojektes Bluntschli auf dem Tonhalle-Areal.