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Jahresbericht 1945. der Zürcher Kunstgesellschaft
Bibliothek
Die Vermehrung der Bestände der Bibliothek beträgt im Berichtsjahr 209 Num-
mern bei den Büchern und Mappenwerken, darunter nicht weniger als 124 Geschenke, und
332 beim Bibliothek-Archiv, welches die Ausstellungs-Sammlungslager und Auktionskata-
loge und Berichte von Behörden, Instituten und Vereinen umfaßt. Für größere Schenkungen
an die Büchersammlung ist das Kunsthaus den Herren Dr. H. Bodmer-Abegg, Professor Dr.
Fritz Medicus, A. Neuweiler, Fräulein Wally von Planta, Fräulein Martha Usteri und der
Firma Oskar Schloß verpflichtet, für Zuwendung von einzelnen Büchern, Sonder-
drucken, Katalogen einer Reihe von Behörden, Institutionen und Einzelpersonen. Der Zu-
wachs des Bibliothekarchivs beruht hauptsächlich auf dem Tausch gegen eigene Ver-
öffentlichungen..
Für die regelmäßige und genaue Orientierung der Mitglieder der Kunstgesellschaft und
weiterer Interessenten über den Ausbau der Bibliothek fand sich endlich die Möglichkeit
der Ausgabe von Zuwachsverzeichnissen. Für 1944 erschienen zwei Hefte von 3 und 5 Seiten.
Für das erste und zweite Halbjahr, mit den fünf Abteilungen Künstlergeschichte, Kunst-
geschichte, Denkmäler Werkverzeichnisse Sammlungen, Verschiedenes und Neujahrsblätter,
Zeitschriften. Mit der Abgabe zu Fr. 0.50 und Fr. 0.70 konnten die Erstellungskosten zwar
nicht ganz, aber doch annähernd gedeckt werden.
Die Ordnung und Bearbeitung der im Vorjahr erworbenen Sammlung von 20 000 Photo-
graphien und 10000 sonstigen Reproduktionen nach Werken älterer Kunst wurde weiter
geführt, konnte aber bis zum Jahresende noch nicht abgeschlossen werden.
Wie die Arbeit im ganzen Haus, litt im Berichtsjahr auch der Bibliothekdienst unter
der starken Drosselung und dem zeitweisen völligen Ausfall der Heizung in den Winter- und
Uebergangsmonaten. In der Benutzung der Bibliothek ist bei einem Ueberschuß in
den Bücherbezügen nach Hause der Rückgang im Besuch des Lesesaales so groß, daß das
Jahr 1945 mit der Gesamtzahl von 4576 Bücherbestellungen hinter 1944 mit 4793 zurück-
bleibt. Auf die vier Quartale verteilen sich die Bestellungen wie folgt:
I. Quartal
IT. Quartal
III. Quartal
IV. Quartal
Lesesaal
1945 1944
655 1017
691 792
641 727
925 766
2912 3302
nach Hause
1945 1944
394 461
360 386
309 287
601 357
1664 1491
Im August wurde in Anbetracht der wegen der Universitätsferien stets nur schwachen
Benutzung und zur Ermöglichung einer besseren Ferieneinteilung im Betrieb des Kunst-
hauses zum ersten Mal der Lesesaal geschlossen, die Bücherausgabe und Zurücknahme in
beschränktem Umfang aber aufrecht erhalten.
Das Neujahrsblatt 1946 konnte wegen Erkrankung des mit der Arbeit betrauten
Verfassers nicht erscheinen. Es soll bis zu einem gewissen Grad ersetzt werden durch eine
für Ende 1946 geplante Denkschrift zum fünfzigjährigen Bestehen und Wirken der Zürcher
Kunstgesellschaft.