XIII» angekauft. Der grundsätzliche Beschluß der Sammlungskommission
wurde 1969 gefaßt, obgleich das Werk erst anfangs 1970 zur Besichtigung
durch die Kommission vorlag. Von Tinguely war bis jetzt in der Samm-
lung des Kunsthauses kein Werk vorhanden, und wir freuen uns daher,
daß wir nun eine wesentliche bewegliche Plastik des Künstlers zeigen
können. In der Kommission wurde mit Recht der Wunsch geäußert, daß
neben diese gebändigte und souverän vereinfachte Plastik einer der
verspielten und «wilden» Tinguelys der früheren Zeit treten möge, ein
Wunsch, der voraussichtlich bald in Erfüllung gehen wird. Im weiteren
wurden eine Plastik und ein Pastell von Fritz Huf aus der Ausstellung
dieses Künstlers im Helmhaus erworben. Der in Luzern geborene Fritz
Huf hat eine ungewöhnliche Entwicklung durchgemacht. Nachdem er in
den zwanziger Jahren in Deutschland durch seine ausgezeichneten Por-
trätbüsten von sich reden gemacht hatte — erinnert sei an seine bekannte
Rilke-Büste —, hat er in den letzten Jahrzehnten, im Tessin ansässig, ein
malerisches Werk von erstaunlich freier Farbigkeit und poetischer Ab-
straktion geschaffen, begleitet von einer Reihe kleinerer Plastiken. Da wir
aus seiner frühen Zeit noch kein Werk besaßen, gab die Ausstellung Gele-
genheit, diese Lücke durch den Ankauf der Büste Natascha 1927 zu füllen.
Unsere Plastiksammlung fand eine weitere wichtige Erweiterung, indem
Frau Nelly Bär ihre große Schenkung vom letzten Jahr dadurch er-
gänzte, daß sie die Plastik von Henri Laurens «Femme ä la draperie»
1928 schenkte, die bereits als Leihgabe im Werner Bär-Saal aufgestellt
worden war. Zu erwähnen ist weiter die Schenkung einer schönen Col-
lage «Via mala» von Italo Valenti durch Herrn H. C. Bechtler und die
erfreuliche Tatsache, daß eine Künstlerin, Fräulein Nell Gattiker, ein
Werk «Blanc dominant» 1966, das uns besonders gelungen scheint, der
Sammlung schenkte.
Von den beiden Werken, deren Verlust durch Diebstahl wir im letzten
Jahresbericht melden mußten, haben wir inzwischen den «Starnbergersee