Volltext: Jahresbericht 1997 (1997)

Obwohl der Sammlungskonservator mit der Betreu- 
ung der Ausstellungen «Capriccio» und «Die Kunst im 
jungen Bundesstaates» ziemlich beschäftigt war, gab es 
einige Bewegungen in der Sammlung. Dank dem Ent- 
gegenkommen eines Privatsammlers konnte eine Accro- 
chage von hervorragenden Zeichnungen Alberto Giaco- 
mettis realisiert werden. Im ersten Stock des Altbaus 
wurde im Durchgangsraum zum Neubau eine grössere 
Anzahl von Photographien Bub Durinis gezeigt, die 
anschliessend erworben wurden, ergänzt durch eine 
Sonderpräsentation von kleineren Arbeiten Joseph 
Beuys’ in dem ihm gewidmeten Saal. Das Erscheinen 
des Werkkataloges Max Gublers - nach jahrzehntelanger 
Vorarbeit - wurde mit einer gehaltvollen Ansprache von 
Rudolf Frauenfelder und einer Präsentation unserer um- 
fassenden Gubler-Kollektion im genannten Durchgang 
gefeiert. Im Flügel gegen die Rämistrasse fand in einem 
sehr passenden Ambiente die Schad-Retrospektive statt; 
die eleganten Portraits aus den zwanziger Jahren, halb 
neusachlich, halb art de&co, kamen im Füssli-Saal perfekt 
zur Geltung. Anschliessend wurden ausnahmsweise die 
Gemälde Munchs in den Kuppelsaal gehängt, während 
daneben die Aquarelle von Beatrice Maritz erschienen. 
Diese Verschiebungen ergaben sich nicht zuletzt 
aus günstigen Zusammentreffen mit grösseren Aus- 
leihungen: die «Olive Stone» wanderten einmal mehı 
an ein Unternehmen von Harald Szeemann, diesmal 
die Biennale in Lyon, die Bilder Böcklins in unsere 
eigene Produktion Böcklin - de Chirico - Max Ernst 
und zahlreiche Gemälde Füsslis an die gleichzeitigen 
monographischen Ausstellungen in der Staatsgalerie 
Stuttgart und der Fondazione Rocca-Magnani bei 
Parma, diese den Themen aus Shakespeare, jene den- 
jenigen nach Milton gewidmet und beide auch weit- 
gehend aus unserem Zeichnungsbesitz gespiesen. Ermü- 
denderweise werden immer wieder die gleichen Objekte 
verlangt; das Triptychon von Bacon ist fast mehr aus- 
geliehen als in Zürich, diesmal in der grossen Retro- 
spektive in Paris und München und anschliessend 
in Louisiana. Selbst vor den schwergewichtigen vier 
Reliefs von Matisse schreckt man nicht zurück; hier 
zeigen sich Abwetzspuren, die zu einer restriktiveren 
Leihpolitik zwingen. Insgesamt wurden 102 Gemälde 
und Skulpturen, 134 Zeichnungen und Graphiken, 
23 Photographien, darunter die grosse, mehrteilige Ar- 
beit von Danuser, und die saalfüllende Videoinstallation 
von Fischli/Weiss ausgeliehen.
	        
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