18
PARKETT – 20 Years of Artists’ Collaborations
Zum zwa nzig jährigen Bestehen der Zür cher Kunst-
zeitschrift Parkett erhielt das Kuns thaus Züric h als
Schenkung aus Privatbesitz die Sammlung der Par-
kett-Editionen seit 1984 (sie he S. 20). Dieser erfreu-
liche Zuwachs sowie das das runde Jubiläum boten
Gel egen heit, die insgesamt 150 Kunstwerke zu ze igen.
Es war die erste P räse ntation der Parkett-Edi-
tionen in Zür ich seit 1989. Nicht klassisch-museal
so llte dieser spezielle Auftritt daherk ommen, sondern
jung und f risch – passend eben für einen zw anzigs ten
Geburtstag. So entstand die Idee, mit einer Design-
Klas se der Hochschule für Gestaltung und Kuns t,
Züric h, zusammenzuarbeiten. Urs Fanger, Studien-
schwerpunkt Style&Design, stieg auf das Projekt ein
und k onnte den r en ommierten Schweizer Designer
Alfredo Häberli als Mentor gewinnen. Von F rühjahr bis
Somme r 2004 entwarfen die Studentinnen und Stu-
dente n eine Viel zahl spanne nder Entwürfe.
Grundlage der Aus stellung bildete die Idee des
«M usée en appartem ent». Von Anf ang an waren die
Park ett -Edition en nämlich so konzipiert, dass sie gut
von privaten Sammlern gekauft werden konnten. Kunst
für zu Haus e, e rschwinglic h und von der Grösse her
so, dass sie gut in eine Wohnung passen – das sind
charak teristis c he Merkmale der Parkett -Editionen.
Für die Präse ntation der insgesamt 150 Editionen
verwandelten wir die in mehrere Räume aufgeteilte
Aus stellungsfläche denn auch in eine v irtuell e Woh-
nung – mit Arbeits-, W ohnzimmer und Garten im
Parterre und Bade-, Schlafzimmer, Küche und Estrich
im ersten Stock. Die Studentinnen und Studenten
der HGKZ haben das M obiliar für diese «Parkett-
W ohnung» entworfen: ungewöhnliche Sockel und Vit-
rinen in Form von abs trahierte n Möbe ln, auf denen
bzw. in denen die Kunstwerke präsentiert wurden. Ein
Blick hinte r die Kulissen der Parkett -Redaktion runde-
te die Ausstellungspräsentation ab, indem erstmals
Briefe, Bilder und Skizze n aus dem um fangr eichen
Parkett-Archiv zu sehen waren. Zur Ausstellung er-
schien ein Katalog in Deutsch und Englisch, in dem die
mündliche Geschichte der Parkett-Macherinnen und
-Macher in einem ausführlichen Interview aufg e arbei-
tet wurde und eine Vielza hl von Ze ic hnungen, Fotos
und Dokumenten aus dem Archiv einflossen, die von
der engen Zusam menarbeit des Parkett-T eams mit
den Künstlern zeugen. Das Buch wurde als eines der
«schönsten Schweizer Bücher» ausgezeichnet. MV