Volltext: Ausführliches Verzeichnis, Text ohne Abbildungen ([1])

Agostino di Duccio 
Bildhauer, geboren 1418 in Florenz, gestorben nach 1481, War in Florenz, Modena, 
Venedig, Rimini und Perugia tätig. Stand in Verbindung mit Bertoldo und Filarete und 
übersetzte das atmosphärisch-malerische Flachrelief Donatellos in seine erlesenen Linien- 
spiele. 
130 DER HEILIGE SIGISMUND, KÖNIG VON BURGUND, MIT SEINEM HOF 
AUF DER REISE NACH DEM KLOSTER SAINT-MAURICE 
Marmor 185X 84 
Mailand, Civico Museo d’Arte del Castello Sforzesco 
Stammt aus Rimini und bildete höchst wahrscheinlich, wie G. Ricci (270, S. 384 ff) vermutete, 
einen Teil der Dekoration der Kapelle S. Sigismondo im Tempio Malatestiano. 
Früher Pisanello und von Schubring (291, S. 109) Matteo de Pasti zugeschrieben, wurde es 
von der modernen Kritik als ein Werk das Agostino di Duccio erkannt. Das Thema des Reliefs 
früher verschieden gedeutet, als Zusammenkunft des Augustus mit der Sibylle, oder als Die 
Kreuzfahrt des Heiligen Ludwig gegen Jerusalem, wurde erstmals richtig von Follini (107, 
8.9) erklärt. 
Die ornamentale Phantasie des Künstlers drückt sich in den züngelnden Faltenzügen der Ge- 
wänder aus, die aus der neoattischen Plastik stammen könnten, und in den Einzelheiten der 
Landschaft, die wie in eine Bronzeplatte ziseliert erscheinen, 
Lombardischer Meister, um 1480 
131 BETENDE 
Marmor, teilweise vergoldet, Höhe 180 
Mailand, Civico Museo d’Arte del Castello Sforzesco 
Stammt aus dem Mailänder Dom und ist unter dem Namen „Madonna del Coazzone‘‘ bekannt, 
nach den langen Flechten, die ihr über den Schultern herabhängen. Am Saume des Kleides, 
das mit Aehren geschmückt ist — in vorwiegend nordischen Darstellungen Symbol der gött- 
lichen Mutterschaft Marias —, ist die fragmentarische Inschrift: ELE(eta ut sol, pulchra ut) 
LUNA eingemeißelt. 
Die Statue wurde von Nebbia (223, S. 124) und von Vigezzi (324, S. 149) als das Bildnis der 
Maria „da quazono“ identifiziert, das in den Dokumenten über den Bau des Doms aus den 
Jahren 1481 bis 1487 als das Werk von Pietro Antonio Solari vermerkt ist. Die sehr mittel- 
mäßige Qualität der von diesem bekannten Werke erlaubt es jedoch nicht, ihm diese Skulptur 
zuzuschreiben, die in ihrer festen vertikalen Stellung und in dem gespannten Ernst der Hal- 
tung so eindrucksvoll ist; es sei denn, man würde eine entscheidende Mitwirkung von Christo- 
foro Solari, genannt der Bucklige, annehmen, der damals am Anfang seiner Tätigkeit stand. 
Im Jahre 1948 in Florenz bei der Schau des Italienischen Hauses durch die Jahrhunderte aus- 
gestellt. 
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