ketier unter Louis XVIII. nach dem Beispiel seiner royalisti-
schen Freunde und begleitet nach dem Erscheinen Napoleons
den fliehenden König an die Grenze.
1816 reist er nach Italien, zeichnet in Florenz und in Rom nach
Michelangelo und Raphael, vertieft sich aber ebenso intensiv
in das Leben und die Feste des römischen Volkes. Kompo-
sitionen nach Volksszenen, im besondern zu dem freien Wett-
lauf der Pferde, entstehen in Zeichnung und Malerei. Die Jahre
1817—1819 wieder in Paris, sind ausgefüllt durch die weit
ausgreifenden Vorarbeiten und den Abschluß des Floß der
Medusa, der Darstellung der letzten Augenblicke von ı2 über-
lebenden der 149 Menschen, die nach dem Scheitern der Fre-
gatte Medusa auf einem Floß Zuflucht gesucht haben und
nach zwölftägiger Irrfahrt mit Meuterei, Hunger, Durst und
Verzweiflung durch das Schiff Argus geborgen werden.
Nach dem Mißerfolg dieses Werkes in Paris fährt er 1820 mit
Charlet nach London und erneuert dort seine malerische An-
schauung und Form in einer leuchtenden Farbigkeit, wie die
beiden englischen Pferderennen und das Stallinnere mit fünf
Pferden im Louvre sie belegen. Gleichzeitig schafft er sich,
anfänglich in der Spur von Charlet, eine eigene Form für die
Lithographie. Nach der Rückkehr aus England malt er 1822
den „Kalkofen vom Montmartre‘“ und beeinflußt, wie schon
mit seinen englischen Bildern, sehr stark die neue französische
Malerei. Ein Sturz vom Pferd bringt ihm jahrelanges qualvolles
Leiden und einen vorzeitigen Tod.
Literatur: Charles Clement Gericault, Etude biographique et critique,
avec le catalogue raisonne de l’euvre du maitre, 3. Aufl. Paris 1879;
Zusammenfassung und Bibliographie H. Vollmer Allg. Lexikon der
bildenden Künstler XIII, Leipzig 1920. Kat. Ausstellungen: Gros,
ses amis, ses Eleves, Petit Palais Paris 1936, S. 116 ff., S. 263 ff.;
Gericault Peintre et dessinateur, 10 mai au 29 mai 1937 chez MM.
Bernheim-Jeune, 83, Faubourg St. Honore, Paris.
Guiffrey et Marcel Inventaire general des dessins du Musee du Louvre
et du Musee de Versailles, Ecole francaise V, Paris 1910 beschreiben
mit den Nummern 4156—4187 32 Zeichnungen, davon 24 mit
Reproduktionen.
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