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schaft und der Menschen, den gleichgestimmten Freundes-
kreis in einer Vorkriegszeit, in der die Tage und Nächte
lang und die Gemüter jung und kühn waren. Es war der
Nährboden all der Ideen, die in den folgenden Jahren
reifen, sich verwandeln und erneuern sollten. 1912 gelang
es Hermann Huber, den Jugendfreund in die Heimat zu
entführen. In Amden am Walensee, wo vordem Maler
und Sektierer ein neues Ascona schaffen wollten, wurde
es indessen bald still: Otto Meyer verbrachte dort Jahre
in völliger Einsamkeit. Dort bereitete sich in geduldigem
Reifen das entscheidende Neue vor und gewann seine
Form: auf „Tagebuchblätter“ in abstrahierendem Stil ein-
fachster Lineatur (44) folgt eine Zeichnungsreihe religiös-
symbolischer Art, verbunden mit farbigen, glasfenster-
artigen „Ikonen“ (45—71), welches Entwicklungsstadium
mit einer Reihe grosser Bleistiftzeichnungen in getönter,
minutiöser Durchführung ihren Höhepunkt und Abschluss
findet. Die Themen sind teils von realistischer, teils von
mystischer Art, vielleicht auf Balzacs „Seraphitus Sera-
phita“ sich beziehend oder auf Stellen in der Bibel „Saul
ging aus, Eselinnen zu suchen und fand eine Krone“
(72—78). — Hierauf folgt eine entschiedene Wendung
zur Realität: das Nachbarhaus in Amden mit seinen In-
sassen wird zum Gegenstand der Gestaltung, der Farb-
stift wird erstmals angewandt (95—104). Aus der Weber-
familie entwickelt sich der „Schlafsaal“ (105—111), es
tauchen Waisenhaus-Erinnerungen auf (112—121) und
vermischen sich mit dem vorhergegangenen Motiv, bis
eines Tages der Typus blau uniformierter Knaben er-
scheint (123—124), um die nächsten 10 Jahre die Bildwelt
Otto Meyers fast ausschliesslich zu beherrschen. Ein
Generalthema war gefunden mit konkretem Inhalt, des-
sen Wesentliches nichtsdestoweniger die Abstraktion blieb,
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