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masken oder versieht sie mit symbolhaften Ornamenten, die 
immer Bestimmtes darstellen und bedeuten und vielleicht be 
sondere Kräfte in Angriffs- und Abwehrwaffen bannen sollen. 
Diese Sammlung zeigt besonders reichhaltig zwei ver 
schiedenartige Typen von Masken. Einen langnasigen, der viel 
an der Ramu-Mündung und der Zwanzigmeileninsel angetroffen 
wird, sowie einen breitgesichtigen Typus, der ja oft auch seine 
Schilde schmückt, der vor allem zu malerischer und ornamen 
taler Behandlung verlockt. 
Ornamental komplizierter und gänzlich aufs Dramatische 
gestellt erscheint uns die Kunst Neu - Mecklenburgs, Neu- 
Pommerns und Neu-Hannovers, in deren zeichnerischer Unruhe 
die monumentalen Uli-Figuren von Lamasong sowie die Kreide 
statuen aus dem Rosselgebirge überraschen. Bei den Masken 
dieser Inseln hat vor allen Dingen der verdiente Parkinson 
die verschiedenen Gattungen der Masken untersucht. Er unter 
scheidet u. a. die Tatanua-Masken, Helm-Masken mit raupen 
artiger Frisur, die auf den Kopf gestülpt werden, während der 
Körper in Laubgewänder eingehüllt wird und in denen man 
pantomimische Szenen zu Ehren der Verstorbenen aufführt. 
So stellt man auch den Kampf z. B. der Nashornvögel mit den 
Schlangen vor, wobei die Tänzer vom Nashorntotem geschnitzte 
Nashornköpfe im Munde tragen. 
Diese Masken werden in wohlbehüteten Maskenhäusern 
aufbewahrt, und sie sind Tabu für Frauen und Kinder. Über 
den Tatanuas werden die Kepong-Masken aufbewahrt; in diesen 
reichgeschnitzten Masken wird nicht getanzt, sondern man 
geht mit ihnen geschmückt, in der einen Hand einen Stab, in 
der anderen eine Muschel-Klapper, schweigend von Haus zu 
Haus, um Muschelgeld zu sammeln, um die bei Festen not 
wendigen Gelage bezahlen zu können. Die Tatanua-Masken 
zeigen fast immer die typische Trauerfrisur; die Schädelseiten 
werden glatt rasiert, während man in der Schädelmitte eine 
aufgehöhte gelb gefärbte Haarraupe trägt. Die rasierten Kopf 
teile werden mit Kalk aufgehöht, worein sorgfältige Orna 
mente modelliert werden. Es fällt auf, daß die Masken 
oft die Zunge herausstrecken; Speien dient wohl als Ab 
wehrzauber. Nicht unähnlich dem skeletthaften Gestänge 
der neu-guinesischen Ahnenfiguren zeigen diese Helmmasken 
vor allem die knochenhafte Struktur des Kopfes, allerdings 
frei ornamental umgedeutet. Die Kepong-Maske zeigt stets den
	        
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