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vertreten. Aber in einem besonderen Raum sieht
man zahlreiche Heiligenbilder und Hausaltäre
des 16. und 17. Jahrhunderts und hier fühlt
man wieder den Urstrom des Russentums
rauschen. Da sind die Heiligen mit den wallen=
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Schwunges auf die Improvisationen Kandinskys
voraus weisen. Diese alten Maler der Now*
goroder und Moskauer Schule haben die Ein^
flüsse von Byzanz in sich aufgenommen, doch
darf man nicht übersehen, daß unter der byzan^
Chagall, Geigenspieler
den Bärten, die wir im ersten Augenblick als tinischen Maske das russische Antlitz verborgen
die Ahnen chagallscher Rabbiner erkennen, da ist. In der Gestalt des Heilandes haben sie
sind die Häuser und Kirchen wie wir sie heute nicht wie dort den Weltherrscher schildern wollen,
in seinen Bildern wiederfinden. Da sind Kom- der in übermenschlicher Majestät herrisch und
Positionen, die in der Musik ihres Linien^ unberührt von den Qualen der Kreatur über