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Uerlag öer meissen Tßucöet / Leipzig
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Einige Pressestimmen über
2D i t Oiet00en Blätter
NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Das Echo der blutigen Zeit
klingt in diesen Blättern der jüngsten dichterischen Jugend Deutschlands
ernst und doch so mit Hoffnung und edlem Wollen zusammen,
daß wir gut tun, auf diesen Ton zu achten,
der wertvollsten deutschen Jugend kennen lernen will, kann an ihrer
Literatur nicht vorübergehen. Darum seien Suchende auf die »Weißen
Blätter« verwiesen. Charakteristisch ist, daß gerade das Organ der
frischesten, stürmischsten literarischen Jugend jene Stimmen der Mäßigung
und der Zukunftspflege hören läßt. Damit rechtfertigen sich diese jungen
Dichter, noch lange ehe ihre Gedichte die volle Mannesreife erlangt
und den Weg zum Volke gefunden haben. Daß überhaupt ein so
ernsthaft literarisches, ganz unpopuläres Monatsblatt mit seinen rein
geistigen Bestrebungen jetzt mitten im Kriege seinen Weg wieder auf
nehmen kann, ist schon ein Ding, das Vertrauen erwedct.
Vertrauen wird bei manchem Leser durch die Dichtungen wieder er
schüttert werden, die man in den »Weißen Blättern« findet. Mancher
wird sie gar nicht verstehen, mancher wird sie gewollt und frech finden,
und etwas daran, ein Korn daran, ist am Ende wahr. Es ist Jugend,
die sich hier äußert, und es ist ihr nicht um gute Gebärden, sondern
um das Aussprechen ihres Lebensdranges zu tun, auch um das Ab
rechnen mit väterlichem Herkommen zuweilen, und Nachahmer laufen,
wie überall, neben den Echten einher. Unter den Echten aber, zu
denen Stadler gehörte, zu denen Werfel, Sternheim, Schickele, Ehren
stein und andere gehören, wird man, wenn das erste Stocken vor
vielen durchbrochenen Formtraditionen überwunden ist, Töne der Seele
finden, Gedichte und Aufsätze von Ernst und Energie, deren momen
tane Formen und Wege man keineswegs überall zu billigen braucht,
um doch das dahinterstehende Leben der heraufkommenden Gene
Hermann Hesse.
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ration lieben und ehren zu können.
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Der Kriegsjahrgang der „Weißen Blätter" wird sicher bald vergriffen
und später sehr gesucht sein. Büdierfreunde und neu eintretende
Abonnenten sollten ihn sich deshalb gleich nachliefern lassen.