Volltext: Die weissen Blätter (3(1916),1)

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Einige Pressestimmen über 
2D i t Oiet00en Blätter 
NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Das Echo der blutigen Zeit 
klingt in diesen Blättern der jüngsten dichterischen Jugend Deutschlands 
ernst und doch so mit Hoffnung und edlem Wollen zusammen, 
daß wir gut tun, auf diesen Ton zu achten, 
der wertvollsten deutschen Jugend kennen lernen will, kann an ihrer 
Literatur nicht vorübergehen. Darum seien Suchende auf die »Weißen 
Blätter« verwiesen. Charakteristisch ist, daß gerade das Organ der 
frischesten, stürmischsten literarischen Jugend jene Stimmen der Mäßigung 
und der Zukunftspflege hören läßt. Damit rechtfertigen sich diese jungen 
Dichter, noch lange ehe ihre Gedichte die volle Mannesreife erlangt 
und den Weg zum Volke gefunden haben. Daß überhaupt ein so 
ernsthaft literarisches, ganz unpopuläres Monatsblatt mit seinen rein 
geistigen Bestrebungen jetzt mitten im Kriege seinen Weg wieder auf 
nehmen kann, ist schon ein Ding, das Vertrauen erwedct. 
Vertrauen wird bei manchem Leser durch die Dichtungen wieder er 
schüttert werden, die man in den »Weißen Blättern« findet. Mancher 
wird sie gar nicht verstehen, mancher wird sie gewollt und frech finden, 
und etwas daran, ein Korn daran, ist am Ende wahr. Es ist Jugend, 
die sich hier äußert, und es ist ihr nicht um gute Gebärden, sondern 
um das Aussprechen ihres Lebensdranges zu tun, auch um das Ab 
rechnen mit väterlichem Herkommen zuweilen, und Nachahmer laufen, 
wie überall, neben den Echten einher. Unter den Echten aber, zu 
denen Stadler gehörte, zu denen Werfel, Sternheim, Schickele, Ehren 
stein und andere gehören, wird man, wenn das erste Stocken vor 
vielen durchbrochenen Formtraditionen überwunden ist, Töne der Seele 
finden, Gedichte und Aufsätze von Ernst und Energie, deren momen 
tane Formen und Wege man keineswegs überall zu billigen braucht, 
um doch das dahinterstehende Leben der heraufkommenden Gene 
Hermann Hesse. 
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Wer die Gedanken 
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ration lieben und ehren zu können. 
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Der Kriegsjahrgang der „Weißen Blätter" wird sicher bald vergriffen 
und später sehr gesucht sein. Büdierfreunde und neu eintretende 
Abonnenten sollten ihn sich deshalb gleich nachliefern lassen.
	        
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