Volltext: Der Zürcher Nelkenmeister

DIE ALTAR E 
ie Rahmen, mit denen nach Wilhelm Füßli die Zür- 
D cher Tafeln um 1840 ausgestattet wurden, sind breite, 
schwarz polierte Leisten mit runder Hohlkehle und schmaler 
Goldeinlage mit Akanthuszähnung. Auch die vier großen 
neu erworbenen Tafeln haben kräftige Rahmen, aus älterer 
Zeit. Doch sind alle diese Tafeln nicht Bilder mit Eigen- 
geltung, sondern Reste von Altären; nur Teile einer reicheren 
künstlerischen und sachlichen Einheit. Bekundet wird diese 
äußerlich durch den Aufbau des Altarwerkes aus Mittelteil 
und Flügeln, innerlich mit der Abwandlung eines bestimmten 
Themas oder eines Themenkreises der kirchlichen Lehre. - 
Die Themen finden sich zum kleinern Teil offen im Alten 
und Neuen Testament als der heiligen Schrift nach unserm 
Denkgebrauch, stammen die Darstellungen doch über- 
wiegend aus der Zeit, da eben erst aus dem Schoß der 
Kirche selber der Protest gegen die Verdunkelung des 
Evangeliums durch den Vorhang von Dogma und Legende 
sich erhob. Nicht ihre einzigen, aber die umfaßendsten 
und meist verbreiteten Quellen sind die „Armenbibel‘‘, Biblia 
pauperum oder biblia picta, die Erzählung des Lebens 
Christi und seines Erlösungswerkes mit Einschluß des Lebens 
der Maria in 61 Titeln und Bildern nach Parallelstellen 
aus dem Alten und Neuen Testament, von der eine letzte, 
oberdeutsche Redaktion auf die Mitte des 14. Jahrhunderts 
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