36
selbst ad adsurdum führen (zu Chignol): ä la Gallette ...
(Charlot Chaplin: Gerh. Hauptmann — ein Waisenknabe.)
. . . Humor aber? Ich sage nichts als: Kempinski (oder:
die angelehnte Hintertür für blaulappige Sortiment-Sen
timents) ... O, es existiert ein derart torkeltoller Witz
über sich selber, daß man sich zu seinem privatesten Ver
gnügen einige Monate von einem weiblichen Torso (nun ja)
plündern läßt; und daß man in Äußerungen sich hinein
spreizt, die andern das Blut in den Waden stocken machen
(sozusagen). Mir machen sie freilich bloß alles sauer. Sauerst.
(Die Milch der abgestandenen Denkungsart unter dem Bli-
Blitz prengsten Blutes!) . . . Aber auch das ist bloß an
genehm, durchaus nicht verständlich . . .
57° Man ist im Grunde immer erfolglos. Erfolg? Ein
mehr oder weniger meisterlicher Irrtum. Nichts stimmt.
(Nicht einmal das.) Je heftiger eine Ordnung proponiert
wird, desto rapider ist die Unordnung, die sie schließlich
aufführt. Würde einer die Idee (die letzte: den Sinn)
liefern können, müßte alles allen klar sein und alles wäre
in strahlendster Ordnung. Vermutlich. So aber . . . sind
alle Ideen (etc. pp Unfug) geradezu ein Malheur. Eine Idee?
Ein Erfolg. Folglich: ein Malheur. Das Christentum par
exemple, ein raffiniertes Abwechslungsereignis, das sich
als gutes Geschäft (Moral) gehalten hat, hatte den Welt
krieg, der ein schlechtes Geschäft war (mit und ohne
Moral), auf dem Gewissen:. — eine Paranoia heftigsten
Wunschcharakters, hervorgetrieben aus dem Mangel an
verdroschenen Oberlehrern, Inzesten, leichten Abreisege
legenheiten und ausgedehnter Selbstliebe . . . („Liebe
deinen Nächsten wie . . .“ etc. pp Quatsch) . . . He, wie
steht es mit dieser Selbstliebe? So: manchmal liebt man
seinen Selbsthaß (falls nicht zu mißwachsen), aber immer
wieder bis zum Selbsthaß und bis zur Verzweiflung (Mas-
cotte-Bar). Selbstliebe ist das nicht, sondern Eitelkeit,
naturellement. Gäbe es Selbstliebe, so könnte man auf