„Gar nichts weiß ich, als daß Sie eine absonderliche 
Sprache führen." 
Ich finde meinerseits, daß er eine absonderliche Sprache 
führt. Das sag' ich ihm aber nicht, sondern: 
„Sie finden vielleicht, daß ich der Sache eine zu große 
Bedeutung beilege. Wenn das der Fall sein sollte, so 
möchte ich Ihnen zu bedenken geben: Sie sind Leichen ge 
wohnt. Wie lange schon, weiß ich nicht. Sie werden aber 
in Zukunft andauernd mit Leichen zu tun haben. Das ha 
ben Sie sich doch als Beruf gewählt. Entschuldigen Sie, 
daß ich Sie darauf aufmerksam mache. Mir dagegen ist 
das alles sehr ungewohnt. Uebrigens möchte ich bemerken, 
daß ich Kabarettistin bin." 
„Was?" 
»Ich singe." 
„So, Sie singen?" 
„Das kann kein Hindernis für Sie sein." 
„Wieso Hindernis?" 
„Meine Leiche nicht zu kaufen." 
„Sie sind verrückt," sagt er beinahe unhörbar. 
Er wendet sich ernstlich zum Telephon. Ich ärgere mich. 
„Lasten Sie das bitte. Telephonieren Sie nicht ins Irren 
haus. Ich brauche keine Rettungsgesellschaft. Sie sind im 
Irrtum. Ich verbitte mir den leisesten Zweifel an der 
Nüchternheit meines Verstandes. Ich fühle mich als Lei 
che professionell, daher wirke ich vielleicht absurd auf Sie. 
Es gibt Menschen, denen die rasche Auffastungsgabe fehlt. 
Ich spreche im allgemeinen . . . Die Leichen wollen Sie 
wohl haben, nicht wahr? Das gefällt Ihnen hier im Hau- 
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