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Kunst ein Ziel haben kann): es löst den
Wunsch ans: bester fu machen und bester
;n werden. Line Überredung zum
Besterwerden oder (dasselbe) eine
Überredung zur Liebe.
Man weiß nur nicht genau» was oder
wen man lieben will: Das Buch, den
Dichter, der es schrieb, das Elsaß, das
beide hervorgebracht hat» oder die
Zukunft, die wir uns und diesem Lande
erkämpfen wollen? Erkämpfen müssen!
Dies Stuck tut mehr zur Lösung der
elsästischen Frage, als Dutzende von
gut gemeinten, wissenschaftlichen Bro
schüren und Büchern. Es ist nicht
misten- sondern leiden-schaftlich und
läßt uns das Elsaß nicht verstehen
sondern lieben. Wenn es genügend
gelesen, verstanden und geliebt wird,
so bedeutet das eine gewonnene
Schlacht — für Deutschland und ein
gewonnenes Gefecht — fiir die Mensch
heit. Zn diesen beiden Siegen kann
jeder beitragen, der Lust dazu hat.
Denn das Heft der weißen Blätter
kostet nur zwei Mark. H. Siemsen
Helleraner Bücher. Eheo -
dor DL übler: Wir wollen nicht
verweilen. Dresden-Helleran 1915.
EheodorDänbler: Mit silberner
Sichel. 191S. P a n l A d l e r: Elohim.
Dresden-Helleran 1914. Paul
Adler: ALmlich. 1915.
Helleran ist mehr als ein Programm»
es ist eine Gemeinde. Darf man
feine Bücher besprechen» wenn man
Himmel und Luft und Gemein
schaft, ans der fie geworden stnd»
nicht kennt? Man dürfte es nicht,
wenn es hier um eine „Würdigung"
ginge. Dazu find wir noch nicht be
rufen. Wir wollen fie unfern Kindern
überlasten. Bester» wir nehmen diese
Bücher für sich als lelwndige Wirkung,
ohne Familie und Stammbaum anzn-
fehen. Was sagen fie uns? Zunächst,
daß fie von einsamen Menschen
kommen» die seitab der Welt ihre
Wege gesucht haben. So klingen fie
ans einer Ferne oft über uns hin, statt
ja uns her.
Am meisten so bei D L n b l e r. Wie ist
er einsam. Richt einmal mit seiner
Mutter kann er leben, sondern muß in
seine Eränme flüchten, um fiejn finden.
Auf seinen Wanderungen von Stallen
biszur Ostsee — während er nur von
fich und seinem Erleben spricht —»
mit wem lebt er? Mit Mond und
Sonne, mit Meer und Bäumen. Schon
vor den Eieren schreckt er zurück.
Vogelflng im fernen Himmel: näher
dürfen fie ihm nicht kommen.
Und die Menschen gehen wie Schatten
vorüber. Mitten im menschenvottsten
Paris: nur Schatten. Er kann nur
mit fich selber reden —, oder mit
großen Esten. Rein, über die großen
Esten mit fich selber. Lieber aber,
meistens aber versenkt er fich: inbrünstig
in seine Einsamkeit. Versenkt fich,
steigert fich» wirft sich hinaus über
alles Sein, so daß die ganze — glühend
geüebte — Aatnr nur wandelndes
Gleichnis ist» geboren von der Sehn
sucht seines Geistes. Wunderschön —
wenn er mich nun mitnähme auf seinen
Flügen. Daß er das nicht tut, gewiß
liegt's an meiner Erdenschwere, aber
nicht auch an den Flögeln? Eine
Strecke geht's. Dann aber beginnt
ein Reden in Allegorien, Rätseln und
Abstraktionen, ein Alliterieren und
Spielen mit Worten, eine verwachsene
Wildnis spitzfindiger Scholastik, über
der man müde wird, vielmehr müde
würde, wenn nicht andere Stellen
wären, wo die Sprache anfängt zu
klingen, wo Bilder kommen, lench-