Volltext: Sekunde durch Hirn

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D a er nichts Beßres wußte, ging er von kleiner Stadt um 
drängt zum Gymnasium, schrieb sich dort zum Erstau 
nen der Professoren und Schüler in die genaue Liste ein, 
lächelte dann sanft, und bat um Empfehlung für ein mora 
lisch gediegnes Kosthaus. Er war genug schlechter Schüler, 
aber Erfüllung aller Frauen der Stadt. Kannte die abgele 
gensten Winkel. Das hielt man für sehr scharmant. Da er 
zum Schluß fand, daß er überall vor und nach getaner, überaus 
präziser Arbeit gut aß, ließ er endlich sein Schülertum, sagte 
sich: Du bist schon über zwanzig! zog den Hut, ging auf 
seinen Mathematikprofessor, der durch feiertägliche Straße 
lustwandelte, zu und erkühnte sich barsch diese Frage: Was 
ist ein Punkt? — Betroffner ältrer Mann leierte Nerven 
schwach, ganz blaß den pythagoräischen Lehrsatz ab, meinte 
aber die Schlacht bei Austerlitz, dabei voll Inbrunst an das 
Kaiserbild im sonntäglichen verlassnen Klassenzimmer den 
kend. Jörg drauf fest und klar: Ich bin aus Religion durch- 
gefallen, Sie aber sind ein Trottel, fragens Ihre Frau! ging 
sieggewiß ab und bekam von wartend lauschenden Jung- 
fraun, auch Ehegattinnen sämtlicher Mittelschullehrer der 
Stadt Zigaretten, ja sogar diverse Spezialitäten geschenkt. 
Er konnte sich jetzt schon elegant verbeugen.
	        
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