Volltext: Jahresbericht 1906 und Mitglieder-Verzeichnis vom 1. Juni 1907 (1906)

Presse —, gebührt herzlicher Dank. Freilich bleibt das Er- 
gebnis immer noch um rund 142,000 Fr. hinter der Summe, 
die man zusammenzubringen hoffte, zurück. Zum Glück, ohne 
das Unternehmen zu gefährden. Denn was. Bedächtige als 
unvermeidlich prophezeit, Realpolitiker, die nur für den Be- 
darf der Gegenwart gesorgt wissen wollen, als von vornherein 
notwendig verlangt hatten, half jetzt über das Manko hinweg: 
der Einbezug des Künstlergut-Ertrages in die Rechnung. Der 
Vorstand konnte ihm für den Finanzausweis die fehlende 
Summe entnehmen und behält doch noch einen Betrag von 
mehr als hunderttausend Franken als Reserve für die zweite 
Bauperiode übrig. 
Doch noch einmal drohte, ehe das Jahr zu Ende ging, 
dem Bau Gefahr. Der Stadtrat, dessen Genehmigung die 
Pläne bedurften, beanstandete das Glasdach, weil das Bau- 
kollegium von diesem Blendung für das Polytechnikum und 
die künftige Töchterschule auf der hohen Promenade be- 
fürchtete. Die Geschicklichkeit und der Ideenreichtum des 
Architekten halfen über die Gefahr hinweg. Herr Prof. Moser 
fand eine Lösung, die alle befriedigte. Wenn das Glasdach 
fiel, das sich als körperlichen Bestandteil der Fassade gab, 
dann wurde für das Sammlungsgebäude eine völlige Verände- 
rung der Fassade unumgänglich. Ein mächtiger einheitlicher 
Giebelbau, hinter dem verborgen die eingelegten Oberlichter 
laufen, trägt jetzt der Befürchtung des Stadtrates Rechnung 
und erreicht, ohne dass die innern Dispositionen alteriert 
wurden, den weitern Vorteil, dass die Architektur, so stark 
sie den grossen, feierlichen, fast tempelartig feierlichen Zug 
betont, das Fremdartige, das ‚dem frühern Projekt viele 
Gegner zuzog, vermeidet und sich leichter in die Architektur 
der bodenwüchsigen Umgebung einfügt. Tatsächlich hat diese 
Aenderung dem Projekt neue Freunde gewonnen. 
Und neue Freunde zu den alten, recht viele und opfer- 
freudige, wird, so hoffen wir, der Bau gewinnen, wenn er 
erst einmal aus dem, Boden emporwächst. Noch ist die 
Sammelliste nicht geschlossen. Der Reservefonds, der Be- 
triebsfonds verlangen Zuwachs; manches, worauf man aus
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.