ausgegangenen Jahren, in der Weise, dass eine eigentliche
Kommission nicht gebildet wurde, sondern es dem vom Vor-
stand gewählten Präsidenten überlassen blieb, für jeden vor-
kommenden Fall mit einem Stab nach seiner Wahl sich zu
umgeben.
Am 14. Juni verlor der Vorstand in Herrn Stadtpräsident
H. Pestalozzi ein Mitglied, das ihm als Vertreter des Stadt-
rates mehr als 12 Jahre lang angehört und mit sicherm Rat
und ruhigem Urteil zu allen Zeiten in seiner Mitte freundlich
und erfolgreich gewirkt hatte. Als Vermittler zwischen Be-
hörde und Kunstgesellschaft war er namentlich bei den grund-
legenden Verhandlungen für den Kunsthausbau hervorgetreten,
und heute, da wir am vollendeten Werke uns freuen, erinnern
wir uns des Verstorbenen als eines jener Männer, die sein
Zustandekommen in erster Linie ermöglicht haben.
Als Nachfolger von Herrn H. Pestalozzi gehört seit Juni
1909 Herr Stadtrat H. Nägeli dem Vorstande an.
Wesentliche Aenderungen erfuhren die dem Vorstand und
den Kommissionen beigegebenen Organe. Nach einem kurzen
Interregnum zu Anfang des Jahres und einer provisorischen
Besetzung des Sekretarlates während der Monate Februar und
März, wurde Mitte April Herr Dr. W. Wartmann, damals in
Paris, als Konservator und Sekretär gewählt. Schon früher
waren als Kassierin Frau Hoffmann-Meili, als Abwart im Künst-
lerhaus Herr J. Kaspar in den Dienst der Gesellschaft ge-
treten. In allerneuester Zeit (Aprıl 1910) wurde, den neuen
Verhältnissen angemessen, die Stelle eines zweiten Sekretärs
geschaffen und mit Herrn Dr. Th. Barth aus Basel besetzt.
Im Dezember 1909 nahm Herr H. Appenzeller, von
dessen hohem Verdienste um die Instandhaltung und Neu-
ordnung von Bibliothek und Sammlung neben früheren auch
die diesjährigen Berichte von Sammlungs- und Bibliothek-
kommission erzählen, wegen Erkrankung seine Entlassung
aus dem Dienste der Gesellschaft. Gleichzeitig erklärte er
seinen Rücktritt als Mitglied der Bibliothekkommission. Herr
Appenzeller, eines der treuesten Mitglieder schon der alten
«Künstlergesellschaft», hat während der Zeit, da er der