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Jahresbericht 1942 der Zürcher Kunstgesellschaft
OD
Bibliothek
Der Zuwachs der Bibliothek und des Bibliothek-Archives erreichte im Jahr 1942
Jie Zahl von 822 Sammel- und Einzelbänden und einzelnen Nummern. Ankäufe als Neu-
erwerbungen oder Fortsetzungen sind davon 77 Nummern. Zahlreicher als die Ankäufe sind
mit insgesamt 277 Nummern die Schenkungen. Dazu kommen 151 Nummern als
Jahresgaben, Tausch- und Belegexemplare. Auf die Bibliothek als die eigentliche Bücher-
sammlung entfallen 507 Nummern, auf das Bibliothek-Archiv mit seinen Katalogen von
Ausstellungen, öffentlichen und privaten Sammlungen, Auktionen und den verschiedenen
Berichten und Mitteilungen von Kunst- und Künstlervereinen und Kunstinstituten 315
Nummern. Von den ausländischen Zeitschriften sind verschiedene, wie L’Amour de TVArt,
Die graphischen Künste, Maandblad vor beeldende Kunsten, Old Master drawings nicht
mehr eingetroffen. Auch der regelmäßige Tauschverkehr mit den Instituten der Nachbar-
länder, aber auch mit Ungarn, England, F innland, Skandinavien und Nordamerika ist fast
völlig unterbrochen worden.
Noch einmal verunmöglicht der Zwang zur Sparsamkeit die Aufführung der vielen und
wertvollen Schenkungen und damit eine Danksagung an die einzelnen Donatoren. Diesen sei
hiemit ohne Namensnennung und insgesamt gedankt, in der Hoffnung, daß sie dem Kunst-
haus ihre freundliche Gesinnung auch weiterhin bewahren werden, und daß ihr Beispiel
viele gleichgesinnte Nachfolger erwecke. Unter den öffentlichen Institutionen haben sich
im Berichtsjahr durch Zuwendungen das Kunsthaus besonders verpflichtet die Zürcher
Zentralbibliothek und die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft, die aus einem ihr
zugefallenen Vermächtnis der Bibliothek und dem Bibliothek-Archiv eine Sammlung von
genau 400 Büchern und kleineren Druckschriften überwiesen hat; wenn darunter sich Bände
befinden, die im Katalog und auf den Gestellen des Büchermagazins schon vorhanden waren,
so sind diese als Dubletten zum Ersatz von zerlesenen und verbrauchten Bänden eben zur
rechten Zeit eingetroffen.
Auch der sehr erwünschte gedruckte Gesamtkatalog, oder nur Zuwachsverzeichnisse,
haben, weil die erforderlichen beträchtlichen Mittel, und bei den besonderen Zeitverhält-
nissen auch die Arbeitskräfte, nicht zur Verfügung standen, den Kunstfreunden weiterhin
vorenthalten bleiben müssen. Sie sind, wie seit einer Reihe von Jahren, auf die Zeddel-
kataloge im Studiensaal angewiesen.
Die Benutzung der Bibliothek bleibt mit 4871 bestellten Büchern und Mappen
hinter den Zahlen von 1941 zurück. Damals betrugen die Bestellungen für den Lesesaal und
im Leihdienst 5232.
1942 Lesesaal
I. Quartal 823
[T. Quartal 772
[IT. Quartal 848
IV. Quartal 878
431
433
346
1550 379 1609
Im Neujahrsblatt 1943 «Der Maler Salomon Landolt» stellte der Direktor des
Kunsthauses das Ergebnis der Gedächtnisausstellung im Landolthaus neben die literarischen
Quellen über Leben und Persönlichkeit von Salomon Landolt, um, an dem von Gottfried
Keller neu geschaffenen, dichterisch verklärten Landvogt vom Greifensee vorbei, zu unter-
suchen, wie die künstlerischen Bemühungen des Junkers und J ägeroffiziers in ihrer Zeit und
Umwelt und in der unseren stehen. Die vierzig Abbildungen nach charakteristischen Arbeiten
des begabten Kunst- und Naturfreundes runden das Bild seiner Leistung in sonst noch nir-
vends faßbarer Fülle und Geschlossenheit.