Das Jahr 1959 war das erste volle Betriebsjahr im neuen
Kunsthaus. Es zeigte sich, daß der neue Ausstellungsbau sich
in der Praxis ausgezeichnet bewährt. Große und sehr ver-
schiedenartige Ausstellungen, wie die mexikanische, die Ge-
dächtnisausstellung Hans Fischer, die Ausstellung der Gemälde
von Manessier und der Sammlung Bär, zuletzt die indische
Ausstellung, gaben Gelegenheit, die Anpassungs- und Wand-
lungsfähigkeit des Ausstellungsraumes und seiner Einrichtun-
gen zu erproben und unter Beweis zu stellen.
Die Aufstellung der indischen Ausstellung zum Beispiel
machte auch dem Widerstrebenden klar, welche Möglich-
keiten in dem neuen Raum liegen. Wobei wir nicht behaupten
wollen, daß wir das neue Instrument schon voll zu spielen
verstehen.
Auf der andern Seite bestätigte sich das, was jedem Vor-
ausblickenden zum vornherein klar sein mußte: daß das neue
Haus auch vermehrte Arbeit und Kosten mit sich brachte.
Nicht zuletzt hält der Saal, der ja nicht nur eigenen, sondern
auch weitern Veranstaltungen dient, unser ohnehin stark be-
anspruchtes Personal in Atem. Ohne Uebereilung, aber mit
Entschlossenheit wird man Mittel und Wege finden müssen,
in den nächsten Jahren den Personalbestand den neuen Anfor-
derungen anzupassen.
Wichtig wäre der Ausbau des Führungs- und Vortrags-
dienstes und zum Beispiel auch das stärkere Heranziehen der
Schulen, also das, was in den amerikanischen Museen «educa-
tional department>» heißt.