Volltext: Jahresbericht 1997 (1997)

digkeit des momentanen sinnlichen Eindruckes. Für alle 
die Abstufungen, Übergänge, Zwischentöne der Model- 
lierung ist keine Zeit, weder bei der Naturbeobachtung, 
dem Malen noch bei der Wahrnehmung des Gemäldes: 
all dies abgeschafft und damit die direkte Wirkung der 
Peinture und der flachen Farben freigelegt zu haben, 
betrachteten die progressiv Gesinnten als das zentrale 
Verdienst Manets. George Moore erzählt denn auch von 
seinen Portraitsitzungen, dass Manet versucht habe, die 
Situation im ersten Wurf zu erfassen, und dass er, schien 
es ihm nicht geglückt, alles wieder tilgte und erneut von 
vorn begann. Es ist bereits die gleiche Bewegung, die das 
Arbeiten Giacomettis charakterisieren wird. Die Schwie- 
rigkeit besteht natürlich darin, dass dieses Momentane 
zugleich ein bleibend Gültiges werden sollte: In der 
künstlerischen Präzision des Gemäldes, der lockeren und 
durchdringenden Erfassung des Dargestellten ist dies 
Manet mit seinem Portrait Wolffs erstaunlich zeglückt. 
ChK 
Geschichte und Literatur findet sich verzeichnet in Denis Rouart/Daniel 
Wildenstein: Edouard Manet (2 Bd., Lausanne 1975) Bd. 1, Nr. 261, Zitat 
Manet S.20. Die französischen Zitate aus resp. nach A. Tarabant: Manet 
et ses ceuvres (Paris 1947) S.310f. Zu Wolff siehe La Promenade du cri- 
tique influent. Anthologie de la critique d’art en France 1850-1900 
(Paris 1990) S.217ff. und passım, Salonkritik von 1879 S.219f., Nachruf 
auf Manet S.260-262. Vgl. ferner: Manet (Ausst.-Kat. Paris 1983)
	        
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