Volltext: Jahresbericht 2009 (2009)

7 
gen einen ebenso eigenwilligen wie aussagekräftigen 
Kontrapunkt. – Die neuen Arbeiten von Albrecht Schni- 
der und Christian Vetter treten zu bereits vorhandenen 
Werken und zeigen, wiesichihre Malerei gegenläufig 
entwickelt: beim ersteren von einem zartfarbenen Rea- 
lismus zu geometrisch konstruktiver Strenge, beim 
jüngeren vom flächigen Cloisonné zur malerischen 
Auflösung.–DasaufdemUmschlageinesBuchesvon 
Johanna Spyri beruhende Gemälde von Hans-Peter 
Feldmann «Keiner zu klein, Helfer zu sein» ergibt die 
erwünschte lokale Einbindung seines «Schattenspiels», 
das vor kurzem im ersten Obergeschoss des Anbaus 
vom Künstler installiert wurde und sich allgemeiner 
Beliebtheit erfreut. – Zu erwähnen ist schliesslich eine 
kunsthistorisch bedeutsame langfristige Leihgabe: das 
einzige bekannte Gemälde von Christoph Murer, dem 
wichtigsten Zürcher Künstler zwischenHansAsper und 
Samuel Hofmann. 
Die sammlungsbezogene Ausstellungstätigkeit 
war lebhafter als üblich. Den Auftakt bildete «Gia- 
cometti,derÄgypter»imParterre(s.S.20),dereine 
Überführung eines grösseren Teils seiner Werke in 
das erste Obergeschoss des Anbaus bedingte; in dem 
dreieckigen Nebenraum konnten dort zugleich die drei 
neu eingetroffenen kleinen Skulpturen in gewünschter 
Grosszügigkeit vorgestellt werden. Im Sommer folg- 
teimAltbau die grosse Präsentation der Kunst Albert 
vonKellers(s.S.22);dieverdrängtenHauptwerkevon 
Füssli, Hodler und der Schweizer Realisten wurden 
bei den Altmeistern, in der Seitenlichtgalerie und bei 
Segantini und Delacroix im zweiten Stock unterge- 
bracht. Im Herbst wurde parallel zur Seurat-Ausstel- 
lung im Saal D 10 eine Accrochage neoimpressionisti- 
scher Gemälde arrangiert, die dank langfristiger Leih- 
gaben die wichtigen Meister in erfreulich qualitätvollen 
Werken vereinen konnte (s. S. 23). Stilgeschichtlich 
schloss sich hier im Dezember die «Bilderwahl» zu 
Noldes «Herbstmeer» und dem Weg zur Abstraktion 
unmittelbaran(s.S.21). 
Bei den Leihgaben dominierte einmal mehr Alber- 
to Giacometti: Die beiden unabhängigen Retrospek- 
tiveninderFondationBeyelerundimGenferMusée 
Rath beruhten zu einem wesentlichen Teil auf unse- 
renBeständenundwurdenmit28Skulpturenund10 
Gemälden respektive mit 30 Skulpturen, 8 Gemälden 
und 27 Zeichnungen bedient. Die übrigen 88 ausgelie- 
henen Gemälde und Skulpturen verteilten sich auf eine 
Vielzahl meist mittlerer und kleinerer Veranstaltun- 
gen; auffällig war die Koinzidenz der Ausstellungen von 
Baselitz in Dresden mit «Nachtessen in Dresden» und 
«45» als Hauptexponaten und in Baden-Baden, wohin 
seineanderengrossenWerkewanderten.Vonden109 
ausgeliehenen Arbeiten auf Papier entfiel der Löwen- 
anteilvon41ObjektenaufeineinKapstadtorganisierte Dada-Ausstellung.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.